-

Marlborough Sounds

Als Erdbewegungen den Boden an der Nordküste der neuseeländischen Südinsel absenkten wurden die damaligen Täler mit Meerwasser gefüllt. Die heutigen Marlborough Sounds entstanden. Vorstellen kann man sich das in etwa so als würde das Emmental geflutet und es würden nur noch die Kreten herausragen. Diese einzigartige Landschaft wollten wir als nächstes besuchen.

-

Überfahrt von der Nord- auf die Südinsel

Bevor wir aber die Marlborough Sounds ansteuern konnten mussten wir erst einmal auf die Südinsel übersetzen. Nach gut 4 Wochen auf der Nordinsel nahmen wir die Fähre von Wellington nach Picton. Mit dem Wetter hatten wir schon mal Glück. Bei strahlendem Sonnenschein legten wir pünktlich ab, warfen einen letzten Blick auf die Skyline der Hauptstadt und näherten uns gemütlich dem offenen Meer.

Wellington - Skyline von Wellington
Skyline von Wellington

In der Cook Strait ist die See manchmal recht ruppig und der Fährbetrieb kann auch schon mal eingestellt werden. Bei unserer Überfahrt war es aber ganz ruhig und wir genossen die wärmenden Sonnenstrahlen an Deck. Die Südinsel konnten wir bald einmal am Horizont sehen. Wo es hingehen sollte aber noch nicht. Der Kapitän steuerte auf ein kleines Loch zwischen zwei langgezogenen Kreten zu und manövrierte die grosse Fähre gekonnte hindurch und hinein in den Charlotte Sound.

Marlborough Sounds - Auf dem Charlotte Sound
Auf dem Charlotte Sound

Vom Schiff aus sahen wir ein erstes Mal die spektakuläre Landschaft der Marlborough Sounds. Gemächlich und bei spiegelglatter See tuckerten wir zwischen den Hügeln hindurch. Die Meeresarme der Sounds reichen weit in das Landesinnere hinein und bilden ein verzweigtes Wassernetz. Ich hatte schon bald keine Ahnung mehr wo ich war, der Kapitän kannte aber natürlich den Weg und schipperte gekonnt von einem Arm in den nächsten. Meine Blicke schweiften zu den bewaldeten Hängen. Zwischendurch passierten wir eine Muschelfarm mit ihren Seilkonstruktionen im Wasser. So konnte ich mir gemütlich vom Wasser aus bereits ein erstes Bild dieser wunderbaren Umgebung machen. Ich war vom ersten Moment an begeistert von der Landschaft. Und dann plötzlich hinter einer letzten Biegung tauchte Picton auf, das Eingangstour zur Südinsel.

 

In den Sounds

Die nächsten Tage wollten wir die Umgebung der Marlborough Sounds mit dem Campervan und zu Fuss erkunden. Nach dem anlegen fuhren wir also direkt auf den Queen Charlotte Drive, einer äusserst kurvenreichen Panoramastrasse, die der Küste entlang weiter hinein in die Sounds führte. Es war aber schon etwas spät. So suchten wir uns bald einmal in einer Bucht einen schönen Campingplatz, genossen die letzten Sonnenstrahlen und eine mystische Abendstimmung direkt am Wasser.

Marlborough Sounds - Abendstimmung In den Marlborough Sounds
Abendstimmung In den Marlborough Sounds
Marlborough Sounds - Abendstimmung In den Marlborough Sounds
Abendstimmung In den Marlborough Sounds

Am nächsten Morgen ging es dann weiter mit der Erkundungstour auf dem Landweg. Wir fuhren auf eine der zahlreichen Landzungen hinaus. Die äusserst kurvenreiche Strasse war aber leider grösstenteils von dichtem Wald gesäumt und gab nur wenige Blicke auf die Umgebung frei. Wenn sich der Wald aber bei einem der wenigen Aussichtspunkten etwas lichtete konnten wir herrliche Aussichten geniessen.

Marlborough Sounds - In den Marlborough Sounds
In den Marlborough Sounds

Gegen Nachmittag verdunkelte sich der Himmel zunehmend. Es zogen leider graue Gewitterwolken auf und tauchten die Umgebung in ein dumpfes, trübes Licht. Die Aussichten waren bei weitem nicht mehr so spektakulär wie am Vormittag. Deshalb suchten wir uns noch vor dem Regen einen Übernachtungsplatz in der Mistletoe Bay.

 

Onahao Lookout

Auch am nächsten Morgen war der Himmel immer noch wolkenverhangen. Wir wollten eigentlich ein Kajak mieten und die Sounds gemütlich vom Wasser aus erkunden, aber das kühle Wetter stimmte uns um. Wir beschlossen stattdessen, eine kurze Wanderung zum Onahao Lookout, einem Aussichtspunkt auf einem der vielen Hügel, zu machen.

Bereits als wir losliefen rissen die Wolken auf. Unsere Planänderung hätte besser nicht sein können, denn bereits auf dem Weg hoch auf den Hügel eröffneten sich plötzlich fantastische Ausblicke. Genau solche Perspektiven hatte ich immer auf Prospekten und im Internet gesehen und konnte diese nun selber erleben. Ich war begeistert.

Oben auf dem Hügel wurden wir mit einer gigantischen Panoramasicht belohnt. Ich konnte mich ab dieser einmaligen Umgebung kaum satt sehen. Wir befanden uns auf einem Rücken, der zwei Sounds voneinander trennte. Auf der einen Seite schlängelte sich der Charlotte Sound aus Osten um die Hügel. Dort waren wir am Tag zuvor mit der Fähre hindurch gefahren.

Marlborough Sounds - Charlotte Sound
Charlotte Sound

Und auf der anderen Seite sahen wir den verzweigten Kenepuru Sound, der aus nördlicher Richtung bis hierher reichte. Von dort oben war auch schön zu sehen wie das Meer die abgesenkte Hügellandschaft geflutet hatte und wie die Sounds entstanden sind. Wir blieben lange sitzen und genossen die tolle Aussicht.

Marlborough Sounds - Kenepuru Sound
Kenepuru Sound

Grünmuscheln

Durch das Teleobjektiv sah ich auf dem Kenepuru Sound einige der unzähligen Muschelfarmen der Region. Die Marlborogh Sounds sind nämlich unter anderem auch bekannt für die Aufzucht von Grünmuscheln. So etwas mussten wir natürlich gleich selber probieren. Also legten wir die Mittagspause nach Havelock, dem Zentrum der Muschelproduktion. Im Mussel Pot wurden wir mit einer grossen Platte und einer Auswahl unterschiedlich zubereiteter Muscheln verköstigt.

Marlborough Sounds - Grünmuscheln Mussle Pot in Havelock
Grünmuscheln im Mussle Pot in Havelock

Als nächstes wollten wir auf eine weitere Landzunge hinaus Richtung French Pass fahren, einer der entlegensten Orte in den Marlborough Sounds. Auf der äusserst kurvenreichen Strasse kamen wir aber nur langsam voran. Etwa auf halbem Weg entdeckten wir in der Elaine Bay einen netten Campingplatz und beschlossen, die Nacht dort zu verbringen.

Marlborough Sounds - Elaine Bay
Elaine Bay

Am nächsten Tag hatten wir nicht mehr wirklich Lust, den Rest der Strecke über die kurvige und fortan unbefestigte Schotterstrasse bis zum äussersten Punkt der Halbinsel zu fahren. Denn die Aussichten wiederholten sich doch etwas. Irgendwie sah es immer wieder ähnlich aus und die letzten Tage hatten wir bereits wunderschöne Ausblicke auf diese grandiose Landschaft geniessen können. So beschlossen wir, weiter Richtung Osten zum Abel Tasman Nationalpark zu fahren, wo weitere Abenteuer warteten.

 

Fazit

Bereits die Überfahrt von der Nord- auf die Südinsel war ein tolles Erlebnis. Vor allem die Einfahrt durch den Charlotte Sound nach Picton bot vom Wasser aus wunderbare Ausblicke auf die bewaldeten Hügel. Ich fand es aber fast noch eindrücklicher, diese einzigartige Landschaft der Marlborough Sounds von oben zu sehen. Vom Onahao Lookout präsentierte sich eine spektakuläre Panoramaaussicht, genau so wie ich mir diese Region immer vorgestellt hatte. Dort hat es mir ganz besonders gut gefallen. Wir hatten aber auch grosses Wetterglück, denn ohne Sonne wirken die Aussichten um einiges weniger spektakulär. Auch die Grünmuscheln in Havelock schmeckten ungemein gut. Die Südinsel von Neuseeland begrüsste uns mit einer wunderschönen Landschaft und einer kulinarischen Besonderheit. So konnte es gerne weiter gehen.

 

Alle wichtigen Informationen habe ich dir in den Reisetipps zu Neuseeland übersichtlich zusammengefasst. Zudem habe ich alle genannten Orte auf der Neuseeland-Karte markiert.

Teilen:

1 Kommentar

  1. Was für wunderschöne Aussichten auf die Kenepuru und Charlotte Sound, die verschiedenen Grüntöne des Meeres und das satte Grün der Wälder – einfach toll und dazu noch grüne Muscheln miam miam

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * markiert.

Formular zurücksetzenBeitrag kommentieren