Anfahrt
Die südlichen Alpen können nur an wenigen Orten überquert werden. Aus Nordosten fährt man durch die Buller Schlucht nach Westport, weiter Südlich überquert der Lewis Pass die Berge, auf der Höhe von Christchurch fährt man über den Arthurs Pass und im Süden überwindet der Haast Pass den Gebirgszug. Die SH6 führt entlang der gesamten Westküste von Neuseelands Südinsel. Da es an der gesamte Strecke lohnenswerte Sehenswürdigkeiten hat bietet sich eine Überquerung der Berge durch die Buller Schlucht und über den Haast Pass an. Alle Sehenswürdigkeiten liegen entweder direkt an der SH6 oder sind über kurze Stichstrasse von dieser erschlossen.
Wichtige und grössere Ortschaften entlang der Route sind Westport, Greymouth, Hokitika, Franz Joseph, Fox Glacier und Haast.
Sehenswürdigkeiten
- Cape Foulwind Track und Robbenkolonie bei Westport ***
Rund 10km westlich von Westport liegt Cape Foulwind. Vom Parkplatz am Ende der Stichstrasse führt ein gut ausgebauter Weg entlang der Klippen zu einem Leuchtturm und später zu einem Aussichtspunkt, wo Fellrobben beobachtet werden können. Ein schöner Spaziergang.
Distanz: 6.6km Hin- und Rückweg
Zeit: 2-3h
- Pancake Rocks in Punakaiki ****
Rund 60km südlich von Westport kreierte die Natur einmalige Gesteinsformationen, welche wie aufeinandergestapelte Pfannkuchen aussehen. Auf der Landzunge formte das Wasser Höhlen, Buchten und Löcher in dieses einzigartige Gestein. Wenn bei Flut das Wasser in die engen Gänge prescht und durch die Öffnungen nach oben schiesst kann man ein einmaliges Schauspiel bestaunen.
Du solltest den Besuch unbedingt um das Flutmaximum legen, da nur dann das Wasser schön in die Höhe spritzt. Die Aussichtspunkte sind vom Parkplatz direkt an der Strasse über einen kurzen Weg bestens erschlossen.
Distanz: 0.5km
Zeit: 1-2h um das Flutmaximum
Shantytown ist eine rekonstruierte Goldgräberstadt aus dem frühen 20. Jahrhundert. Auf dem informativen und bestens umgesetzten Rundgang kann man in das Leben der Goldgräber und der damaligen Bevölkerung eintauchen und sogar mit einer alten Dampflokomotive fahren. Bestens gemacht und eine lohnende Alternative zur Natur. Wer geschichtlich interessiert ist, dem kann ich einen Besuch wärmsten empfehlen.
Preis: 33$ pP
Zeit: 2-4h
Dieser Abschnitt des Hokitika River ist über mehrere Nebenstrassen erreichbar. Am besten dem Navi folgen. Die letzten Meter führen über eine gut zu befahrene Schotterpiste. Die Schlucht ist über einen kurzen Weg erschlossen und äusserst schön anzuschauen. Sie liegt herrlich eingebettet in neuseeländischem Regenwald und das türkisene Wasser bildet einen fotogenen Kontrast. Die Anfahrt ist aber etwas weit und man wird wahrscheinlich nicht alleine sein.
Distanz: 2km Hin- und Rückweg
Zeit: ca. 1h
- Franz Joseph – Sentinel Rock und Glacier Viewpoint **
Am einfachsten kann man den Franz Joseph Gletscher auf dem Wanderweg sehen, der vom Parkplatz am Ende der Stichstrasse dem Talgrund entlang bis an die Gletscherzunge führt. Gleich zu Beginn kann man einen kurzen Abstecher zum Sentinel Rock einlegen, von wo eine schöne Panoramasicht auf das Tal und den weit entfernten Gletscher wartet. Beim Hauptaussichtspunkt weiter hinten im Tal ist man recht nahe am Eis, das variiert aber je nach Zustand des Gletschers. Der Weg ist bestens ausgebaut und einfach zu begehen, es hat aber auch viele andere Touristen und das Ganze sieht den Schweizer Gletschern in den Walliser Seitentälern äusserst ähnlich.
Distanz: 6km Hin- und Rückweg
Höhenmeter: 150hm
Zeit: ca. 1.5h
- Franz Joseph – Roberts Point ***
Der etwas anstrengendere Weg, den Franz Joseph Gletscher zu sehen, führt zum Roberts Point. Dafür ist die Aussicht dort oben schöner und es hat weniger Touristen. Der Wanderweg beginnt an der Zufahrtsstrasse zum Gletscher, der Einstieg befindet sich gegenüber dem Douglas Walk.
Der Wanderweg ist recht mühsam zu gehen. Die vielen, grossen, moosbewachsenen Steine und Wurzeln sind meist sehr rutschig und auch ausgesetzte Hängebrücken und kurze, aber einfache Kletterpartien sind dabei. Man sollte also eine gute Ausdauer und grosse Trittsicherheit mitbringen. Man wird aber mit einer schönen Aussicht auf den Gletscher belohnt, die für den mühsamen Aufstieg allemal entschädigt.
Distanz: 11km Hin- und Rückweg
Höhenmeter: 450hm
Zeit: 3-4h
- Fox Glacier – Glacier Lookout **
Den Fox Glacier sieht man am besten vom gleichnamigen Aussichtspunkt. Der Weg ist über die Stichstrasse erreichbar, die südlich von Fox Glacier abzweigt. Er ist bestens ausgebaut und einfach zu begehen. Vom Hügel sieht man das Eis recht gut, es hat aber auch dort viele andere Touristen und das Ganze sieht den Schweizer Gletschern in den Walliser Seitentälern ebenfalls äusserst ähnlich.
Distanz: 3km Hin- und Rückweg
Höhenmeter: 130hm
Zeit: ca. 1h
- Fox Glacier – Lake Matheson ***
Dieser See nordwestlich von Fox Glacier ist über eine Stichstrasse zu erreichen. Der bestens ausgebauten Rundweg führt zu netten Aussichtspunkten. Bei schönem und windstillem Wetter, was äusserst selten ist, spiegelt sich der Aoraki Mt Cook, der höchste Gipfel von Neuseeland, und weitere Gipfel der neuseeländischen Alpen, wunderschön im Wasser. Wer das erleben möchte, der sollte den Besuch am späteren Abend oder am frühen Morgen einplanen, da dann die Wahrscheinlichkeit, dass es keine Wolken und kein Wind hat, am grössten ist. Vom Licht her bietet sich der Abend besser an, da dann die Berge von der untergehenden Sonne schön angeschienen werden.
Distanz: 4.5km Rundweg
Zeit: 1-2h
Unterkunft
Vom Kahurangi Nationalpark kommend übernachtete ich zuerst auf dem Gentle Annie Seaside Campground. So stelle ich mir einen guten Campingplatz vor. Die Stellplätze haben zum Teil etwas Privatsphäre, es hat warme Duschen und ein nettes Café mit WLAN, alles was man braucht und das zu einem günstigen Preis. Das Personal war ebenfalls äusserst freundlich.
Preis: 12$ pP
Infrastruktur:
Trinkwasser, WC, Dusche (kostenpflichtig), Strom im Restaurant, free WLAN im Restaurant, Gemeinschaftsküche, Restaurant
Nach dem Besuch der Pancake Rocks übernachtete ich auf dem Rapahoe Bay Holiday Park, der ideal für einen Zwischenstopp liegt. Die Plätze bieten etwas Privatsphäre und es hat alles was man braucht.
Preis: 15$ pP
Infrastruktur:
Trinkwasser, WC, Dusche, Strom vorhanden, WLAN (kostenpflichtig), Gemeinschaftsküche
Nach dem Besuch der Hokitika Gorge übernachtete ich auf dem nahegelegenen Woodstock Domain Camping. Das ist eher ein Parkplatz, es hat aber Zugang zu Toiletten, liegt abseits und ist günstig.
Preis: 5$ pP
Infrastruktur:
Trinkwasser, WC
In Franz Joseph übernachtete ich auf dem Glacier Country Campervan Park. Immer zwei Stellplätze teilen sich einen etwas abgetrennten Platz. Er ist schön gelegen und bietet allen Komfort.
Preis: 15$ pP ohne Strom, 19.50$ pP mit Strom
Infrastruktur:
Trinkwasser, WC, Dusche, Strom, free WLAN, Gemeinschaftsküche
In Fox Glacier übernachtete ich auf dem Fox Glacier Top10 Holiday Park. Wie immer sind Top10-Plätze überteuert, aber die Qualität top.
Preis: 24$ pP
Infrastruktur:
Trinkwasser, WC, Dusche, Strom, WLAN 500mb, Gemeinschaftsküche, Dumping-Station
Essen und Trinken
Gute und grössere Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Westport, Greymouth, Hokitika und Wanaka. In den kleineren Dörfern findet man kleine Lebensmittelläden mit einer beschränkten Auswahl.
Programmvorschlag
Vom Kahurangi oder Nelson Lakes Nationalpark kommend musst du zuerst einmal eine längere Anfahrt einplanen. Danach lohnt sich etwa, an einem Tag Cape Foulwind und die Pancakes Rock zu besuchen. Am nächsten Tag kannst du dann Shantytown (und die Hokitika Gorge) ansteuern und wenn du ein gedrängtes Programm hast bereits weiter nach Franz Joseph fahren. Dort lohnt sich die anstrengende Tageswanderung zum Roberts Point. Ich empfehle dir, noch am selben Abend nach Fox Glacier weiter zu fahren. Wenn es nämlich aufklart oder bereits schön ist kannst du dann den Lake Matheson umrunden und den Aoraki Mt Cook und dessen Spiegelung im Abendlicht bestaunen. Die Weiterfahrt nach Wanaka nimmt dann nochmals einen Tag in Anspruch. Mindestens 4 Tage brauchst du also, um die wichtigsten Highlights zu sehen.
Natürlich kannst du auch länger an den einzelnen Orten bleiben, zu sehen gibt es viel. Die Sehenswürdigkeiten, welche ich in diesem Programmvorschlag aufgelistet habe, gefielen mir persönlich aber am Besten und lohnen bestimmt einen Besuch.
Links
Alle erwähnten Orte findest du auch auf der Karte
Mein Bericht: