Anfahrt und Transport
Der Banff Nationalpark liegt rund 100km westlich von Calgary am Transcanada Hwy Nr.1.
Innerhalb des Parks bilden Banff und Lake Louise die beiden grossen Zentren. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es nur beschränkt. Alle Sehenswürdigkeiten und Wanderungen sind aber gut mit dem eigenen Auto zu erreichen und es hat überall Parkplätze. In der Hauptsaison sind jedoch an manchen Orten die Parkplätze begrenzt, du solltest also jeweils früh aufbrechen.
Sehenswürdigkeiten
- Bow Falls Hoodoo Trail **
Dieser Wanderweg führt von den am südlichen Stadtrand gelegenen, tosenden Bow Falls durch einen typischen kanadischen Wald bis zum Hoodoo Viewpoint. Von dort sind ein paar Gesteinssäulen, sogenannten Hoodoos, zu sehen. Auf dem Weg gibt es schöne Aussichtspunkte auf die unendlichen kanadischen Wälder. Am Ausgangspunkt des Wanderwegs hat es einen kleinen Parkplatz. Alternativ kann man den Weg auch in umgekehrter Richtung gehen, da es beim Hoodoo Viewpoint mehr Parkplätze hat.
Distanz: 9.6km Hin- und Rückweg
- Cave and Basin National Historic Site ***
Diese geothermalen Quellen waren der Ursprung des ersten kanadischen Nationalparks. Durch touristische Übernutzung geriet das Ökosystem aber aus den Fugen. Nur durch den Schutz konnte dieser einmalige Ort gerettet werden. Eine Quelle ist noch heute zugänglich und kann in einer Höhle bestaunt werden. Es hat einen grossen Parkplatz.
Von der Cave and Basin National Historic Site führt ein asphaltierter Weg zum Sundance Canyon. Die Schlucht selber ist über einen Pfad erschlossen. Auch dort warten einige schöne Aussichten auf das Haupttal des Banff Nationalparks. Ansonsten bietet diese Wanderung aber wenig.
Distanz: 9.4km Hin- und Rückweg
Dieses Gebiet mit mehreren kleinen Seen liegt am westlichen Stadtrand von Banff. Ein schöner Rundweg führt durch den lichten Wald. Parkplätze hat es beim Fenland Picnic Area und beim gegenüberliegenden Recreation Center.
Distanz: 2.1km Rundweg
Zudem führt eine Stichstrasse bis zum dritten See. Dort warten schöne Aussichten vom Seeufer und dem Steg auf die Berge des Banff Nationalparks.
- Plain of Six Glaciers ****
Das Restaurant bei der Plain of Six Glaciers ist vom Chateau Lake Louise aus erreichbar. Beim Schloss hat es viele Parkplätze und man hat eine wunderschöne Aussicht auf den See und die Berge. Diese wunderbare Umgebung zieht jedoch auch sehr viele Touristen an. Je weiter weg vom Parkplatz man läuft desto weniger werden diese. Der gut ausgebaute Weg führt zunächst dem See entlang, danach steigt man über eine Moräne zum Plain of Six Glaciers auf.
Distanz: 10.6km Hin- und Rückweg
Höhenmeter: 365hm
Der fotogene Moraine Lake ist über die Stichstrasse ab Lake Louise erreichbar. Es hat aber nur wenige Parkplätze, die sich im Sommer sehr schnell füllen. Auch der Strassenrand füllt sich bereits gegen 9 Uhr. Ein Shuttlebus gibt es nicht. Du solltest also sehr früh aufbrechen. Der Wanderweg führt am Hang neben dem See hoch bis zum Sentinel Pass. Auf dem Weg hat es immer wieder schöne Aussichtspunkte.
Distanz: 11.6km Hin- und Rückweg
Höhenmeter: 725hm
Der Rockbound Lake hinter dem Castle Mountain ist ab Castle Junction über einen gut ausgebauten Wanderweg erreichbar. Parkmöglichkeiten sind ausreichend vorhanden. Der Weg ist zuerst steil ansteigend und erreicht weiter oben eine Hochebene bis zum Tower Lake. Der Rockbound Lake ist über einen weiteren Aufschwung zu erreichen.
Distanz: 16.8km Hin- und Rückweg
Höhenmeter: 760hm
Unterkunft
Im Banff Nationalpark sind in den Sommermonaten alle reservierbaren Campingplätze weit im Voraus ausgebucht. Bei der Ankunft am ersten Abend fand ich zum Glück gerade noch einen Stellplatz auf dem Tunnel Mountain Village I Campground. Der Campingplatz ist schön gelegen, nahe der Stadt Banff und bietet alles Nötige.
Infrastruktur:
Trinkwasser, WC, Dusche, Strom in den Toiletten, Dumping-Station
Im Banff Nationalpark funktionieren einige wenige Campingplätze nach dem First-come-first-serve-Prinzip. Am zweiten Tag fand ich einen Stellplatz auf dem Castle Mountain Campground. Dieser Campingplatz ist perfekt zwischen den beiden Orten Banff (34km) und Lake Louise (30km) gelegen, wodurch alle Sehenswürdigkeiten und Wanderungen relativ schnell zu erreichen sind. Der Campingplatz selber ist schön in einem Wald gelegen, daher etwas dunkel, aber bietet das Nötigste.
Infrastruktur:
Trinkwasser, WC, Strom in den Toiletten
Alle reservierbaren Campingplätze bieten Duschen. Diese können gegen eine Gebühr während dem Tag auch von Gästen genutzt werden. Die günstigste und angenehmste Möglichkeit bietet sich auf dem Lake Louise Campground in Lake Louise.
Internetzugang gibt es in den beiden Visitor Center in Banff und Lake Louise, wobei dasjenige von Lake Louise auch gemütliche Sitzgelegenheiten und Stromanschluss bietet.
Tipp: Weisst du das genaue Datum deiner Reise in den Banff Nationalpark rate ich dir, bereits im Voraus einen Stellplatz zu reservieren. Reist du spontan an, dann versuch es in einem der reservierbaren Campingplätze, die haben manchmal kurzfristig noch einen Platz frei. Am nächsten Morgen kannst du dann sehr früh einen der First-come-first-serve-Plätz ansteuern.
Essen und Trinken
In den beiden grossen Zentren Banff und Lake Louise hat es sowohl grosse Supermärkte als auch Restaurants. Für grössere Einkäufe empfehle ich dir den IGA in Banff.
Programmvorschlag
Der Banff Nationalpark verfügt über ein riesiges Netz an Wanderwegen. Solltest du gerne wandern wird dir hier auch über eine längere Zeit nie langweilig. Ich selber war insgesamt 5 ganze Tage dort und hatte nicht ansatzweise alles gesehen bzw. erwandert was ich wollte.
Ich empfehle dir, sowohl für die nähere Umgebung von Banff als auch für Lake Louise jeweils mindestens 1-2 Tage einzuplanen. Deinen Besuch kannst du dann je nach Lust und Laune mit vielen weiteren Wanderungen verlängern.
Spezielles
Schwarzbären und Grizzlys kommen auch im Banff Nationalpark vor. Während meinem Aufenthalt war ich keinem Bären begegnet. Einige Gebiete waren aber für Besucher aufgrund erhöhter Bärenaktivität geschlossen. Ein unbeabsichtigtes Aufeinandertreffen auf einer Wanderung ist nie auszuschliessen. Ich rate dir deshalb, immer einen Bärenspray mitzuführen.
Ich selber war ohne Bärenspray unterwegs. Ich hatte mich immer geachtet dass ich genügend Lärm machte, um die Bären auf mich aufmerksam zu machen. Zudem war ich immer Achtsam und nur auf gut frequentierten Wanderwegen unterwegs. Das alleine ist natürlich keine Garantie, dass man nicht doch einmal unvorhergesehen auf einen Bären trifft. Im Nachhinein würde ich deshalb wohl das nächste Mal einen Bärenspray kaufen wenn ich weissc dass ich länger in einem Bärengebiet unterwegs sein werde. Ich glaube zwar nicht dass es dadurch viel Sicherer ist, denn die Verhaltensregeln sollten dann immer noch gleich beachtet werden. Aber es würde einem selber wohl ein sichereres Gefühl geben (ähnlich wie bei einem Lawinenverschüttungs-Suchgerät für Skitourengänger).
Beachte auch dass du im Bärengebiet dein Essen immer entsprechend verstaust. Im Gegensatz zum Yosemite Nationalpark in den USA, wo die Bären gelernt haben in Autos einzubrechen und du deshalb immer alles in Bärenboxen verstauen musst, ist das in Kanada nicht der Fall. Du solltest aber trotzdem alles immer in deinem Auto verstauen und nichts auf dem Campingplatz herumliegen lassen. Selbstverständlich solltest du auch auf deinen Wanderungen nichts wegwerfen.
Links
Banff Nationalpark
Alle erwähnten Orte findest du auch auf meiner Karte
Mein Bericht: