Alles was man zu Tasmanien wissen muss

Vor der Reise nach Tasmanien bereitete ich mich auf den geplanten Roadtrip vor und informierte mich über wichtige Punkte wie zum Beispiel Einreisebestimmungen, optimale Reisezeit, Geld, Transportmöglichkeiten etc. Meine Recherche-Ergebnisse sowie die gesammelten Erfahrungen während der Reise habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst. Wer sich also selber für eine Reise nach Tasmanien interessiert, kann sich in diesem Beitrag einfach und schnell die wichtigsten Informationen und einige weitere wertvolle Tipps holen.

Visum und Einreise

Braucht es ein Visum?

Schweizer Bürger brauchen für Australien ein Visum. Das kostenlose eVisitor-Visum gilt für einen Aufenthalt bis zu 3 Monaten und kann vorgängig online beantragt werden (www.immi.gov.au).

Für die Einreise in Australien ist besonders zu beachten dass alles wie gefordert deklariert werden muss (v.a. Lebensmittel). Grundsätzlich machen die Einreisebehörden keine Probleme, ausser man versucht Dinge in das Land zu „schmuggeln“, die deklariert werden müssen. Dann drohen saftige Bussen.

Ich hatte bei der Einreise keinerlei Probleme. Ich musste lediglich vorgängig das eVisitor-Visum beantragen, im Flugzeug ein Einreise-Formular ausfüllen und mitgebrachte Lebensmittel deklarieren.

Weitere Informationen auf der TCS-Seite:
https://www.tcs.ch/de/camping-reisen/reiseinformationen/laenderinfos/australien.php

Geld

Welche Bezahlungsmöglichkeiten bestehen?

Die Landeswährung ist der Australische Dollar (AUD). Für die einfache Umrechnung entspricht ein Australischer Dollar etwa 3/4 Schweizer Franken.

Fast überall kann mit Kreditkarte bezahlt werden. Eine solche braucht man auch für die Miete eines Autos oder Campers.

Auf einigen Stellplätzen wird jedoch nur Bargeld akzeptiert. Deshalb empfiehlt es sich immer ein paar Australische Dollar bereit zu halten.

Weitere Tipps zum Geld habe ich auch unter den Reisevorbereitungen festgehalten.

Transport

Was ist das beste Transportmittel?

Tasmanien kann sowohl per Flugzeug als auch mit der Fähre erreicht werden. Ich habe viele Australier angetroffen, welche mit ihrem Camper auf dem Seeweg vom Festland nach Tasmanien gereist sind. Die schnellere Variante ist natürlich das Flugzeug. Hobart ist zwar ein internationaler Flughafen, die allermeisten Verbindungen gehen aber entweder über Sydney oder Melbourne. Ich kann die Fluggesellschaft Jet Star empfehlen. Diese Billigairline bietet angenehme Flüge zu einem fairen Preis.

Die grösseren Ortschaften in Tasmanien sind alle komfortabel mit einem Bussystem verbunden. Weitere Informationen bietet die Seite www.tassielink.com.au.

Das wohl beliebteste Transportmittel in Tasmanien ist aber ohne Frage ein Mietfahrzeug oder ein Camper, mit dem auch abgelegene Orte angesteuert werden können.

In Neuseeland gilt Linksverkehr, das heisst die Autos sind rechts gesteuert und man fährt auf der linken Strassenseite. Das ist am Anfang etwas irreführend, aber man gewöhnt sich recht schnell daran.

Ein gutes Navigationssystem hilft (v.a. am Anfang) damit man nicht noch auf die Strassenschilder achten muss, sondern sich auf den Verkehr fokussiert kann. Ich verwendete die gratis Android-App Here WeGo mit Offlinekarten. Die App funktionierte in Tasmanien zwar nicht ganz so zuverlässig wie in anderen Ländern, da sie ab und zu einzelne Abzweigungen nicht als solche erkannt hat oder mich über etwas komische Routen geschickt hat. Deshalb empfehle ich, sich vorsichtshalber noch die Strassennummern und ein paar Zwischenziele zu merken und so die Fahrt mit zu verfolgen und zu kontrollieren. Ansonsten bin ich mit dieser App für die Navigation im Auto sehr zufrieden.

Von Vorteil ist in Tasmanien bestimmt ein kleiner Camper, da viele Strassen sehr eng und kurvenreich sind. Ein kleiner Van passt zudem bei den Sehenswürdigkeiten besser in die Parklücken. Die meisten Campervans in Tasmanien sind mit einem sogenannten HiTop, also einem Hochdach, ausgestattet. Besonders bei Schlechtwetter, wenn man auch mal tagsüber im Camper sitzen möchte, bietet ein höherer Innenraum viel Komfort.

Ich buchte den Campervan über die deutsche Firma bestCamper.de. Sie haben mir bei weitem das beste Angebot für einen Britz Camper offeriert, welches (wie schon in Neuseeland) auf den attraktiven Versicherungsbedingungen basierte. Die Buchung bei bestCamper.de klappte zuverlässig und wurde schnell und unkompliziert abgewickelt. Die Übernahme bei Britz verlief dann leider nicht ganz so positiv. Ich wurde unfreundlich und schnell abgefertigt und musste noch zusätzliche Gebühren nachbezahlen. Mehr dazu habe ich im Bericht zum Campervan festgehalten.

Unterkünfte

Wie findet man einen Stellplatz?

Da ich mit einem Campervan unterwegs war kann ich leider keine Informationen zu Hotels geben.

Ich verwendete für die Suche von Stellplätzen fast ausschliesslich die Android-App von WikiCamps AU. Diese App ist nach einer beschränkten Testphase kostenpflichtig, enthält aber die meisten Plätze und bietet eine gute Übersicht. Zudem können Offline-Karten heruntergeladen werden und es wird zu jedem Stellplatz die vorhandene Infrastruktur und die Preise angezeigt. Hilfreich waren jeweils auch die von anderen Reisenden erfassten Kommentare. Die App zeigt nicht nur kostenpflichtige Campingplätze, sondern auch freie Stellplätze ohne Infrastruktur an. Der Kauf von WikiCamps AU lohnt sich aus meiner Sicht. Ich habe noch die Android-App CamperMate getestet, die aber bei weitem nicht an WikiCamps AU heran kam.

Auf den kostenpflichtigen Campingplätzen hat es fast immer Stellplätze mit Stromanschluss, Duschen mit Warmwasser und Gemeinschaftsküchen, mal in einem besseren, mal in einem schlechteren Zustand. Die Duschen sind zum Teil kostenpflichtig (0.60-2 AUD für 3-8min). Die Gemeinschaftsküchen sind zum Teil schön und komfortabel eingerichtet und vor allem bei Schlechtwetter eine gute Kochgelegenheit, aber auch Kontaktpunkt zu anderen Reisenden.

Günstige oder freie Stellplätze sind rudimentär eingerichtet, bieten aber meistens mindestens eine Trockentoilette. Auch Trinkwasser kann man vielfach nachfüllen, aber halt nicht immer. Ein paar Liter Wasser auf Reserve mitzunehmen sind aber in einem Auto oder Camper kein Problem. Wirklich schlechte Stellplätze blieben mir zum Glück erspart.

Alle Übernachtungsplätze habe ich auf der Tasmanien-Karte eingezeichnet.

Verpflegung

Wo kann man einkaufen?

Die grossen Supermarktketten Coles und Woolworth sind in den grösseren Ortschaften vertreten. Ich empfand subjektiv Coles als etwas günstiger und auch die Produkteauswahl passte mir besser. Einen grosser Unterschied zu Woolworth gibt es jedoch nicht.

In kleineren Ortschaften findet man Filialen der Supermarktkette IGA, welche eine kleinere, aber gute Auswahl an Lebensmittel anbieten.

Reisezeit

Wann ist die beste Reisezeit?

Tasmanien kann grundsätzlich das ganze Jahr bereist werden, da es durch das umliegende Meer keine ausgeprägten Jahreszeiten kennt, d.h. die 4 Jahreszeiten sind gegenüber Zentraleuropa abgeschwächt (im Winter nicht so kalt, im Sommer nicht so heiss). Der tasmanische Winter ist jedoch oft wolkenverhangen und regnerisch. In den Bergen fällt dann auch Schnee, was einige der schönen Wanderungen erschwert oder gar verunmöglicht.

Die beste Reisezeit ist sicher der tasmanische Sommer (europäischer Winter), also von Dezember bis März. Das Wetter ist aber auch im Sommer oft wechselhaft. So kann es innert kurzer Zeit von Sonnenschein über Wolken, Regen, Hagel und Sturm alles dabei haben. Ich war von Mitte Januar bis Ende Februar unterwegs und es war oft bewölkt und regnete auch ab und zu. Das Wetter hat mich aber äusserst selten eingeschränkt und ich konnte auch viel Sonnenschein geniessen.

Sicherheit

Wie sicher ist das Land?

Tasmanien gilt als ein sehr sicheres Land. Mir selber ist nie etwas Kritisches widerfahren und ich habe auch nie von irgendwelchen negativen Vorfällen gehört.

Trotzdem empfehle ich, wie überall, nicht leichtsinnig zu handeln und gesunden Menschenverstand walten zu lassen. Gewisse Vorsichtsmassnahmen gelten auch dort. Also Wertsachen nicht offensichtlich im Fahrzeug liegen lassen und nicht vergessen, den Camper abzuschliessen.

Hygiene

Was muss man bezüglich Hygiene beachten?

Tasmanien ist eine sehr saubere Insel und die sanitären Einrichtungen meist sehr gepflegt.

Der Zugang zu Toiletten ist selten ein Problem. Die vielen öffentlichen Toiletten sind meist direkt an der Strasse ausgeschildert und vielfach überraschend sauber. Auch in den meisten grossen Einkaufszentren hat es WCs. Da könnte sich die Schweiz ein Beispiel nehmen. Wenn man mit einem Mietauto oder einem kleinen Campervan ohne eigene Toilette unterwegs ist muss man sich also keine Sorgen machen.

Die meisten Campingplätze sind mit Warmwasserduschen ausgestattet. Diese sind zum Teil kostenpflichtig (0.60-2 AUD für 3-8min). Viele Campingplätze bieten zudem Waschmaschinen und Trockner für etwa 4-10 AUD an. Du solltest deshalb immer ein paar Münzen parat haben.

Kommunikation

Welche Telefon- und Internetangebote gibt es?

Freies WLAN gibt es in Tasmanien in Einkaufszentren oder bei McDonalds, manchmal bei Besucherzentren oder Campingplätzen. In den grösseren Ortschaften gibt es zudem öffentliche Hotspots mit Zeitbeschränkung.

Ich kann die australische SIM-Karte von Telstra empfehlen. Damit hat man an den meisten, zum Teil auch abgelegenen Orten, guten Empfang. Es besteht aber auf der mobilen Datenverbindung eine Datenlimite. Mit einer Nummer von Telstra erhält man für eine Stunde pro Tag unbegrenzten und sehr schnellen Internetzugang an den öffentlichen Hotspots.

Reiseführer

Welchen Reiseführer empfehle ich?

Ich reiste mit dem Lonely Planet im pdf-Format. Er ist, wie gewohnt, solide aufgebaut und liefert alle nötigen Informationen. Ich kann diesen Reiseführer weiterempfehlen.

Informationsbeschaffung vor Ort

Wie kommt man an weitere Informationen?

An den meisten touristischen Orten hat es Besucherzentren oder Touristeninformationen, welche wertvolle Informationen zur Region und den aktuellen Bedingungen bereitstellen. Das Personal ist meist sehr freundlich, die Qualität der Beratung lässt jedoch manchmal zu wünschen übrig. Meistens liegen verschiedene Broschüren auf, welche gratis mitgenommen werden können und als gute Informationsquellen dienen.

Ich habe alle meine Erlebnisse und Erfahrungen hier auf der Webseite festgehalten. Wer selbst eine Reise nach Tasmanien planen möchte findet hier bereits viele hilfreiche Tipps und Informationen. Auf der Karte habe ich die Route abgebildet und bei den Beiträgen habe ich meine Erfahrungen festgehalten.

Knigge

Wie verhält man sich gegenüber Einheimischen?

Die Einwohner von Tasmanien kamen mir im Grossen und Ganzen recht ähnlich vor wie Schweizer. Sie sind zurückhaltend, aber stets freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Auch der Rhythmus des Alltags ist recht ähnlich. Abends läuft meist nicht mehr viel.

Trinkgeld wird in Tasmanien grundsätzlich nicht erwartet, aber geschätzt. Wenn man Trinkgeld gibt, dann im Rahmen von 5-10%. Also auch das sehr ähnlich zur Schweiz.

Sprache

Mit welcher Sprache kann man sich verständigen?

Hauptsprache ist Englisch. Damit kommt man überall durch.

Spezielles

Pärkepass

Für den Besuch der Nationalpärke lohnt sich der Kauf eines Pärkepasses für 60 AUD. Damit hat man pro Fahrzeug 8 Wochen lang freien Zutritt zu allen Nationalpärken.

Der Eintrittspreis pro Park liegt bei etwa 24 AUD pro Tag. Somit zahlt sich der Pärkepass bereits ab dem dritten Tag in einem Nationalpark aus. Den Pass erhält man direkt bei der Campervermietung.

Eine sorgfältige Planung und Recherche lohnt sich für ein unvergessliches Reiseerlebnis. Ich kann einen Roadtrip in Tasmanien nur wärmstens weiterempfehlen.