Inselzauber auf Bruny Island

Bruny Island ist eine Insel vor Hobart und wegen der Nähe zur Hauptstadt eines der beliebtesten Ausflugsziele von Tasmanien. In nicht einmal einer Stunde erreicht man von der Hauptstadt aus die Fähre, welche auf die vorgelagerte Insel übersetzt. Die weissen Sandstrände, imposanten Felsküsten und saftig grünen Buschlandschaften bieten eine perfekte Kulisse, um Ruhe und Energie zu tanken. Für mich war die Insel der perfekte Abschluss der Rundreise.

Anfahrt, Orientierung und Transport

Bruny Island ist ab Hobart bis Kettering über die B68 erreichbar. Von dort setzt eine Fähre regelmässig auf die Insel über. Tickets können direkt beim Terminal gekauft werden. Im Preis (33$) ist die Rückfahrt bereits inkludiert. Die Fähren fahren etwa alle halbe Stunde und werden nach und nach gefüllt. Da die Überfahrt nur kurz dauert können alle in ihren Autos sitzen bleiben.

Auf Bruny Island führt dann die B66 über die gesamte Insel bis Lunawanna. Von dort ist die C629 Richtung South Bruny Nationalpark nicht mehr asphaltiert, aber gut zu befahren. Lediglich die letzten 5km der Lighthouse Road und die Old Jetty Road sind etwas holpriger.

Sehenswürdigkeiten

The Neck **

Bruny Island besteht aus zwei Inselteilen, die über eine schmale Landbrücke miteinander verbunden sind. In der Mitte des Isthmus wurde auf einer Anhöhe eine Aussichtsplattform eingerichtet. Eine schmale Treppe führt bis zum höchsten Punkt. Dort oben bietet sich eine schöne Aussicht auf den schmalen Streifen Land und das Meer auf beiden Seiten.

The Neck ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten auf Bruny Island und jeder Tourist hält dort kurz an. Leider war auch ich nicht der Einzige und auf der kleinen Plattform wurde es immer enger. Wirklich zum Geniessen war die Aussicht mit den vielen anderen Touristen nicht.

Fluted Cape ***

Da war der Ausflug zum Fluted Cape schon viel ruhiger. Beim Parkplatz am Ende der C630 im kleinen Örtchen Adventure Bay startet ein schöner und gut ausgebauter Rundweg hinaus auf die vorgelagerte Landspitze.

Der Weg beginnt in der malerischen Bucht und führt die ersten Meter dem feinen Sandstrand entlang. Danach folgt er der Küstenlinie. Zwischen den schattenspendenden Eukalyptusbäumen sind interessante Informationstafeln zur Geschichte rund um den lokalen Walfang aufgestellt.

Weiter vorne trennt sich der Weg. Ich entschied mich, den Weg im Gegenuhrzeigersinn zu gehen und stieg durch den Wald direkt bis zum höchsten Punkt der Klippen auf. Beim Fluted Cape setzte ich mich eine Weile hin und genoss die wunderbare Ruhe und schöne Aussicht auf die tasmanische Küste und das tiefblaue Meer.

Der steile Abstieg führt dann den Klippen entlang hinunter zum Grass Point. Der Anblick des Fluted Cape ist von weiter unten mindestens genauso eindrücklich wie die Aussicht vom höchsten Punkt. Die säulenartigen Felsen ragen steil aus dem Meer empor und bieten einen imposanten Anblick.

Beim Gulch könnte man bei Ebbe über die Steine auf die vorgelagerte kleine Insel Pinguine Island hinüber laufen. Aber Achtung, bei Flut ist der Weg versperrt!

Entlang der Küste geht es schliesslich wieder zurück zur Adventure Bay.

Kurz-Info:
Distanz: 6.5km Rundweg
Höhenmeter: 275hm
Zeit: 2-3h

Labillardiere Peninsula (South Bruny Nationalpark) ****

Im South Bruny Nationalpark gibt es eine schöne, aber längere Rundwanderung entlang der Labillardiere Halbinsel. Ich lief den Weg im Uhrzeigersinn. Die Rundwanderung führt vom Jetty Beach Campground zuerst durch Buschlandschaft entlang der Küste Richtung Nordwesten und bietet immer wieder herrliche Ausblicke.

Bis etwa zur Hälfte ist der Weg breit und einfach zu gehen. Kurz vor der äussersten Spitze der Halbinsel verengt er sich aber zunehmend zu einem schmalen Pfad. Dichte Büsche auf beiden Seiten erschweren das Vorankommen und der Weg ist zum Teil etwas überwachsen. Die Buschlandschaft öffnet sich aber schon bald wieder und führt zu einem wunderschönen Strandabschnitt.

Da sich nur wenige Touristen bis nach dort draussen verirren stehen die Chancen gut, fernab der Zivilisation die Ruhe für sich alleine geniessen zu können. Ich fühlte mich am weissen Strand mit dem glasklaren Wasser schon fast wie in der Karibik. Zu meinem Erstaunen entdeckte ich sogar einen Rochen im Wasser elegant durch das Wasser schwimmen.

Der Rückweg zum Jetty Beach führt schliesslich weiter der Küste entlang. Er ist nach den Stränden etwas mühsamer, aber immer noch gut zu gehen und einfach zu finden.

Auf der Wanderung sollte man sich vor Schlangen in Acht nehmen. Ich sah zwar keine, die Umgebung ist aber idealer Lebensraum für die giftigen Tiere.

Kurz-Info:
Distanz: 17km
Höhenmeter: 100hm
Zeit: 5-6h

Hinweis:
Beim Jetty Beach Campground steht ein Wegbuch bereit, um sich ein- und wieder auszutragen. So kann man die Behörden informieren wenn man in dieser abgelegenen Gegend unterwegs ist.

Cape Bruny Lighthouse **

Der antike Leuchtturm beim Cape Bruny befindet sich am Ende der C629 und ist über einen kurzen Aufstieg zu Fuss erreichbar. Er liegt schön auf einer steilabfallenden Klippe und ist umgeben von malerischen Buchten. Herrliche Aussichten laden zum Verweilen ein.

Unterkunft

The Neck
Am ersten Abend übernachteten wir auf dem The Neck Campground. Plätze hat es viele, sie sollen sich aber meistens gegen Abend füllen. Die Trockentoiletten waren sauber.

Preis: 5$ pP
Infrastruktur: KEIN Trinkwasser, Trockentoiletten

South Bruny Nationalpark
Im South Bruny Nationalpark übernachteten wir auf dem Jetty Beach Campground. Stellplätze hat es ebenfalls viele. Da er etwas abgelegener ist läuft auch weniger. Die Trockentoiletten waren auch dort sauber.

Preis: 5$ pP
Infrastruktur: KEIN Trinkwasser, Trockentoiletten

Essen und Trinken

Die einzige Einkaufsmöglichkeit auf Bruny Island befindet sich in der Adventure Bay. Die Auswahl ist aber beschränkt. Am besten füllt man seine Vorräte vor dem Übersetzen auf die Insel grosszügig auf.

Programmvorschlag

Den Besuch von Bruny Island kann ich wärmstens empfehlen. Die Insel bietet sich durch ihre Nähe zur Hauptstadt perfekt als erste oder letzte Destination auf einer Rundreise durch Tasmanien an. Die wundervolle Landschaft und ruhige Atmosphäre haben mir äusserst gut gefallen. Es lohnt sich aus meiner Sicht, einen etwas längeren Besuch als nur einen Tagesausflug einzuplanen.

Karte:
Zur besseren Übersicht habe ich alle genannten Orte auf der Tasmanien-Karte markiert.