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Naturwunder Komodo Nationalpark

Auf Gili Trawangan hatte ich mich wieder mit dem Tauchfieber infiziert und von mehreren Tauchern den Rat erhalten, unbedingt im Komodo Nationalpark tauchen zu gehen. Dieses Naturschutzgebiet vor der Insel Flores soll nicht nur eine phänomenale Unterwasserwelt mit farbenfrohen Korallen, riesigen Mantas und interessanten Strömungstauchgängen bieten, sondern es können auch die einzigartigen Komodo Dragons besucht werden.

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Anfahrt, Orientierung und Transport

Labuanbajo ist das Zentrum und der Ausgangspunkt für den Besuch des Komodo Nationalparks. Der Flughafen wird vor allem von Denpasar angeflogen. Ich flog recht günstig mit NamAir und hatten keine Probleme. Wer mit Tauchausrüstung fliegen will sollte sich die Angebote von Garuda Indonesia anschauen, dort kann das Tauchgepäck gratis aufgegeben werden. Vom Flughafen sind es nur ein paar Minuten ins Zentrum von Labuanbajo. Ein Transfer organisiert die Tauchschule oder Unterkunft für rund 50‘000 IDR, Einheimische fahren die Strecke für etwa 30‘000 IDR.

Von Labuanbajo erreicht man den Nationalpark ausschliesslich mit dem Boot. Die meisten Holzboote brauchen für die Strecke rund 2 Stunden. Nur wenige Tauchschulen besitzen ein Schnellboot, dass die Strecke unter 1 Stunde meistert. Zum Park selber gehören mehrere Inseln und vor allem ein grosses Meeresschutzgebiet mit einer einzigartigen Unterwasserwelt.

Das Tauchzentrum der Scuba Junkies ist die einzige Möglichkeit, nahe am Nationalpark zu übernachten. Damit verkürzt sich die Bootsfahrt in den Park und zu den Tauchplätzen von zwei auf eine Stunde. Einzig die Schnellboote der wenigen Tauchschulen brauchen von Labuanbajo aus ähnlich lang.

Komodo Nationalpark - Anfahrt in einem Holzboot
Anfahrt in einem Holzboot

Sehenswürdigkeiten

Tauchen im Komodo Nationalpark ******

Die vielen Stimmen hatten nicht übertrieben. Die Unterwasserwelt im Komodo Nationalpark ist wirklich absolut genial. Etwas Besseres zum Tauchen gibt es wohl kaum auf dieser Welt. Die Vielfalt an Korallen und Meerestieren ist schlichtweg phänomenal.

Komodo Nationalpark - Seepferdchen
Seepferdchen

Zu verdanken ist das den Strömungen, die rund um Komodo recht ausgeprägt sind. Sie bringen nährstoffreiches und kaltes Wasser von der Tiefe an die Oberfläche und lassen das Leben explodieren. Resultat ist eine überwältigende Unterwasserwelt mit unzähligen Arten. Dieselben Fische, welche ich auf Gili Trawangan gesehen hatte, waren im Komodo Nationalpark locker mal doppelt so gross.

Komodo Nationalpark - Anglerfisch
Anglerfisch

Das nährstoffreiche Wasser bildet auch die Nahrungsgrundlage für riesige Manta Rochen. Die Tiere erreichen bis zu 8m Spannweite. Elegant gleiten sie durch das Wasser und scheinen anstrengungslos in der starken Strömung stehen zu bleiben.

Tauchen in Komodo bedeutet vor allem Strömungstauchen, und das nicht zu wenig. Da die Tauchbedingungen recht schwierig sind werden sich vor allem fortgeschrittene Taucher wohl fühlen. Zum Teil zieht es schon recht arg. Deshalb wird auch höchstens mit 4 Tauchern pro Guide getaucht. Die Sicherheitsvorschriften werden immer wieder betont und werden auch eingehalten.

Komodo Nationalpark - Auch über Wasser gibt es einiges zu bestaunen
Auch über Wasser gibt es einiges zu bestaunen

Ich buchte ein Package im Scuba Junkie Komodo Beach Resort. Der Transfer zum Resort ist im Preis inkludiert und bestens organisiert. Auch vor Ort ist alles gut organisiert und man fühlt sich direkt wohl. Ein normaler Tauchtag startet morgens zwischen 7.00-7.30 Uhr mit einer rund 1-stündigen Bootsfahrt zum ersten Tauchplatz. Während der Fahrt wird ein leckeres Frühstück serviert und der erste Tauchgang gebrieft. Nach dem ersten Tauchgang gibt es eine kurze Pause mit Kaffee, Tee und einem kleinen Snack, während das Boot den zweiten Tauchplatz ansteuert. Nach dem zweiten Tauchgang wartet ein leckeres Mittagessen auf die hungrigen Taucher und am Nachmittag nach dem dritten Tauchgang geht es gemütlich zurück zum Resort, wo man pünktlich zum Sonnenuntergang auf der Veranda ein kühles Bier und später ein leckeres Abendessen geniessen kann.

Ich durfte insgesamt 6 Tauchgänge bei den folgenden Plätzen geniessen: The Calderon, Crystle Rock, Manta Point, Batu Bolong, Siaba Kecil, Siaba Besar

Alle Tauchplätze waren absolut genial und bescherten mir ein einmaliges Erlebnis. Besonders gefallen haben mir die Strömung im sogenannten Shotgun bei der Caldron, die 18 (!) Mantas beim Manta Point und die Fischsuppe bei Batu Bolong. Alles aufzuzählen, was ich gesehen habe, würde den Rahmen komplett sprengen. Es war schlichtweg überwältigend.

Kurz-Info:
Mehr Informationen zum Resort auf www.komodobeachresort.com

Komodo Nationalpark - Geisterpfeifenfisch
Geisterpfeifenfisch
Komodo Dragon Tour **

Um die Komodo Dragons zu sehen empfiehlt es sich, die Tour in ein Schnorchel- oder Tauchpaket zu integrieren. Ich kombinierte die Abreise vom Scuba Junkie Beach Resort mit einem Besuch der Rinca Island, auf der die Komodo Warane zu Hause sind. Auf einem Rundgang über die Insel können die riesigen, dinosaurierartigen Echsen mit einem Guide besucht werden.

Komodo Nationalpark - Warane bei der Küche
Warane bei der Küche

Die Tour war etwas kurz und die Echsen bekamen wir nur ganz zu Beginn zu Gesicht, denn diejenigen Warane, welche wir sahen, lagen alle direkt neben der Küche. Die Parkranger versuchten uns zwar noch zu überzeugen dass die Tiere  nicht angefüttert werden, ich glaubte ihnen das aber nicht wirklich. Trotzdem war es eindrücklich, die riesigen Echsen einmal in freier Wildbahn zu sehen. Insgesamt enttäuschte mich aber die viel zu teure Tour etwas.

Kurz-Info:
Am besten inkludiert man die Tour in ein Schnorchel- oder Tauchpaket.
Preis: 250‘000 IDR pP

Komodo Nationalpark - Komodo Waran
Komodo Waran

Unterkunft

Für den Tauchtrip übernachteten wir im Scuba Junkie Komodo Beach Resort. Da das Resort recht abgelegen ist sind im Preis alle Kosten bereits inkludiert.

Die Anlage liegt wunderschön am Fusse einer Hügelkette und gleich gegenüber vom Komodo Nationalpark, weit weg vom Lärm und Dreck von Labuanbajo. Zudem hat diese Unterkunft den Vorteil, dass man sich bereits nahe bei den Tauchplätzen befindet und sich so die tägliche Anfahrt in den Nationalpark um über eine Stunde verkürzt.

Das Resort bietet zwei unterschiedliche Unterkunftsarten: die etwas einfacheren Bungalows sind offen gestaltet, mit einem Ventilator und Moskitonetz ausgestattet und verfügen über ein Gemeinschaftsbad. Die teurere Alternative sind geschlossene Zimmer mit Klimaanlage und privatem Bad. Wir übernachteten in einem der Bungalows, welches sauber und gepflegt war. Die Gemeinschaftsbäder werden regelmässig geputzt und bieten Warmwasserduschen.

Preis: siehe www.komodobeachresort.com
Infrastruktur: Halboffene Holzhütte mit Ventilator, Gemeinschaftsbad

Komodo Nationalpark - Abendstimmung beim Scuba Junkie Komodo Beach Resort
Abendstimmung beim Scuba Junkie Komodo Beach Resort

Um die „non-flight-time“ einzuhalten und bessere Flugverbindungen zu haben, übernachteten wir nach dem Tauchtrip eine Nacht in Labuanbajo im Hotel Kasuwari. Es war zweckmässig, aber nicht sonderlich schön.

Preis: 300‘000 IDR
Infrastruktur: Doppelzimmer mit Klimaanlage und Bad, WLAN

 

Essen und Trinken

Da das Scuba Junkie Komodo Beach Resort abgelegen ist, sind auch die Mahlzeiten im Tauchpaket inkludiert. Das Essen war sowohl auf dem Boot als auch im Resort sehr lecker, abwechslungsreich und immer ausreichend.

In Labuanbajo kann ich das Molas Café weiterempfehlen.

 

Programmvorschlag

Wer nach Labuanbajo und in den Komodo Nationalpark reist sollte sich die Unterwasserwelt auf keinen Fall entgehen lassen. Tauchen (oder auch Schnorcheln) ist ein absolutes Muss und garantiert ein unvergessliches Erlebnis! Die Strömungstauchgänge sind aber nicht ganz ohne und erfordern hohe Aufmerksamkeit und gute Tarierungsfähigkeiten. Dafür wird man mit einer atemberaubenden Unterwasserwelt belohnt.

 

Karte:
Zur besseren Übersicht habe ich alle genannten Orte auf der Indonesien-Karte markiert.

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