Monument Valley
Anfahrt
Auf der weiteren Fahrt von Page Richtung Osten passierten wir das nächste grosse Highlight eines jeden USA Roadtrips, das Monument Valley. Von Fotos her kannte ich die bekannten Tafelberge und hatte auch schon ein Bild vor dem inneren Auge, wie es ausschauen würde. Wir fuhren wieder einmal durch eine endlos scheinende Wüstenlandschaft, die nur manchmal von kleinen Hügeln durchbrochen wurde.
Wir wussten von der Karte, dass wir uns dem Monument Valley langsam näherten, aber irgendwie wollte die Umgebung nicht so ausschauen wie ich mir das vorgestellt hatte. Dann zeigte das Navi nur noch wenige Meilen bis zum Ziel und von den berühmten Tafelbergen war weit und breit immer noch nichts zu sehen.
Das Monument Valley Visitor Center war bald einmal an der Strasse ausgeschildert und so zweigten wir voller Vertrauen vom Highway ab. Und tatsächlich! Als wir uns dem Besucherparkplatz auf dem langgezogenen Hügel näherten türmten sich dahinter die bekannten drei Tafelberge auf. Ein wahrhaft imposanter Auftritt. Ich war begeistert.
Valley Drive
Vom Besucherparkplatz aus kann eine 27km lange, unbefestigte Schotterpiste befahren werden, welche mehrere interessante Aussichtspunkte ansteuert und neue Ausblicke auf die drei bekanntesten Felsen und weitere Tafelberge frei gibt. Zwar war der gemietete Campervan gegen Schäden abseits asphaltierter Strassen nicht versichert, ich vertraute aber auf meine Fahrkünste. Hier zahlte es sich aus, nur einen “kleinen” Camper gemietet zu haben, denn längere Fahrzeuge sind auf der Strecke gar nicht erst zugelassen.
Teils war die Piste gut ausgebaut und erlaubte eine zügige Fahrt, an anderen Stellen musste ich sehr langsam und vorsichtig fahren. Umso erstaunter war ich, dass wir auch Autos sahen, mit denen ich mich nun wirklich nicht auf diese holprige Piste getraut hätte. Neben geeigneten Pick-Ups und SUVs, die die Amis ja vielfach fahren, waren auch Exoten wie Amerikanische Muscelcars zu sehen. So überholten wir mehrere Ford Mustangs, Chevrolet Camaros und wie sie alle heissen. Da waren wir mit unserem Campervan richtiggehend geländegängig und mussten uns keine Sorgen machen.
Die Rundfahrt dauerte gut 2 Stunden und lohnt sich auf alle Fälle. Hinter jeder Kurve warteten neue, interessante Perspektiven und wir hielten immer wieder an den zahlreichen Ausstellplätzen an um uns von der Wüstengegend verzaubern zu lassen.
Sandsturm in der Wüste
Kurz bevor wir wieder den Besucherparkplatz erreichten konnten wir plötzlich das dominante Besucherzentrum auf dem Feldsrücken nicht mehr sehen. Ein gewaltiger Sandsturm zog auf und wir fuhren mitten darauf zu.
Nun gut, wir waren ja bei weitem nicht die einzigen auf der Piste und auch die einheimischen Souvenirverkäufer schienen lediglich ihre Zelte festzuhalten. Auch ein Einheimischer Reiter war mit seinem Pferd noch unterwegs. So schlimm konnte es wohl nicht sein.
Natürlich musste ich meine abgedichtete Kamera ausprobieren um das Spektakel zu fotografieren. Ich warf mich also mitten in das Sandtreiben. Es fühlte sich sehr ähnlich an wie bei einem Schneesturm in der heimischen Bergwelt (ich dachte an: “äs guxxut”), halt bei angenehmen 35° Grad und ohne Erfrierungsangst.
Stellplatz mit atemberaubender Aussicht
Auch der Stellplatz auf dem Camping neben dem Besucherzentrum war einer der schönsten auf dem gesamten Roadtrip. Zwar nicht unbedingt der Campingplatz an sich, der war recht hässlich. Aber die Aussicht hat es mir angetan. Vom Übernachtungsplatz hatten wir einen direkten Blick auf die bekannten Tafelberge. Gegen Abend flaute der Sandsturm zum Glück ab und kurz vor dem Abendessen durchbrach die Sonne die Wolken und warf ein kitschig rosa-oranges Licht auf die Landschaft.
Am nächsten Morgen konnten wir von unserem Campervan aus direkt und bequem den Sonnenaufgang bewundern. Die Sonne ging gleich hinter den Felsen, welche am Morgen nun als schwarze Silhouetten auftraten, auf. Eine Kulisse wie in einem Western.
Definitiv einer der schönsten und coolsten Spots, an dem ich bis jetzt übernachtet hatte.
Das Foto mit der berühmten Strasse
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg weiter Richtung Osten zu weiteren Highlights der Reise. Plötzlich musste ich fest auf die Bremse stehen, riss am Steuer und konnte gerade noch rechtzeitig bei der nächsten Aushaltestelle anhalten. Im Rückspiegel erspähte ich die bekannte Sicht mit der endlos scheinenden Strasse und den Tafelbergen im Hintergrund, auch bekannt aus dem Forest Gump Film. Hier musste ich natürlich zwingend einen Halt einlegen und dieses berühmte Foto replizieren.
Danach ging es für uns definitiv weiter Richtung Natural Osten zum Bridges National Monument.
Fazit
Das Monument Valley bot ein richtiges Westernspektakel. Die karge Landschaft verfügt über alle typischen Merkmale und der Sandsturm war ein zusätzliches Highlight. Unser Besuch war relativ kurz. Wir kamen am Nachmittag an, fuhren durch den Valley Drive und genossen die Ansicht der Tafelberge im Abend- und Morgenlicht. Dies reichte aber aus um alles in Ruhe zu besichtigen. Vor allem die Übernachtung direkt vor den berühmten Felsen war ein geniales Erlebnis.
Alle wichtigen Informationen zum Monument Valley habe ich dir wie immer bei den Reisetipps zur USA (Destinationen – Monument Valley) zusammengetragen. Zudem habe ich dir alle genannten Orte auch auf der USA-Karte markiert.
So tolli Fotos vo dänu wunderschönu Landschaften – und dass ihr sogar noch einen Sturm phne Gefahr aber mit „guxxu“ erleben durften – toll!