-

Arches Nationalpark

Wir waren auf dem Weg vom Canyonlands Nationalpark Richtung Outdoor-Adventure-Mekka Moab. Denn gleich nördlich davon befindet sich der weltberühmte Arches Nationalpark, den wir besuchen wollten. Noch weit vor Moab sah ich plötzlich bei einer Aushaltestellen unzählige Autos stehen und Touristen mit ihrer Kamera herumirren. Hier musste es wohl etwas zu sehen geben!

Also hielten auch wir an. Und konnten unseren Augen fast nicht trauen. Etwas oberhalb der Strasse sahen wir einen riesigen Steinbogen, den Wilson Arch. Natürlich musste auch ich meine Kamera hervor holen. Zum Glück hatten wir Zeit und konnten etwas abwarten, bis ich ein Fenster ohne Touristen erwischte.

Arches Nationalpark - Wilson Arch
Wilson Arch

War es im Natural Bridges National Monument noch die Kraft eines Flusses, welche riesige Gesteinsbrücken entstehen liess, erwarteten uns im Arches Nationalpark Gesteinsbögen, welche durch Erosion und Verwitterung geformt wurden. Gleich nördlich von Moab entstand in der Wüste von Utah durch besondere geologische Gegebenheiten die weltweit grösste Konzentration an natürlichen Steinbögen (engl. Arch). Dieses Wunderwerk von Mutter Erde wurde von der amerikanischen Regierung geschützt und so kann man im Arches Nationalpark heute über 2000 solcher natürlicher Steinbögen bewundern.

-

Da zum Zeitpunkt von unserem Besuch jeweils in der Nacht Strassenbauarbeiten durchgeführt wurden war der Campingplatz im Nationalpark selber leider geschlossen. So suchten wir uns im nahegelegenen Moab einen Stellplatz und steuerten wie üblich zuerst das Visitor Center an um Kartenmaterial zu holen und uns zu informieren. Gut ausgerüstet ging es noch am selben Nachmittag los.

 

Courthouse Towers

Gleich nach den ersten Kurven, die aufs Hochplateau hinter Moab und damit hinein in den Park führen, warteten bereits die ersten interessanten Aussichtspunkte. Beim Park Avenue Viewpoint, dem La Sal Mountains Viewpoint und dem Courthouse Towers Viewpoint konnten wir einen ersten Blick auf die weite Wüstenlandschaft und die roten Sandsteinformationen werfen.

Arches Nationalpark - Blick vom Park Avenue Viewpoint
Blick vom Park Avenue Viewpoint

Die Umgebung war wunderschön, aber grosse Steinbögen sahen wir dort noch keine.

 

Balanced Rock

So fuhren wir etwas weiter zum ersten grösseren Highlight des Nationalparks. Kurz vor der ersten Strassenverzweigung befindet sich der Balanced Rock. Der Name von diesem Felsen ist recht treffend gewählt. Es scheint, als würde der riesige Stein schon beim nächsten lauen Lüftchen von seiner Sandsteinsäule herunter fallen.

Arches Nationalpark - Balanced Rock
Balanced Rock

Über den kurzen Rundweg konnten wir diese spezielle Formation aus verschiedenen Perspektiven bewundern. Ich war begeistert von einem weiteren Wunderwerk der Natur.

 

Devils Garden

Am nächsten Tag wollten wir den entferntesten Teil des Parks erkunden. Im Devils Garden kann man gleich mehrere grosse Steinbögen über einen Rundweg besichtigen.

Über den Devils Garden Trailhead liefen wir zuerst zum Landscape Arch, einem der berühmtesten Bögen im Arches Nationalpark. Dieser Bogen ist mit seinen 92m Spannweite auch einer der grössten der Welt und könnte damit fast ein ganzes Fussballfeld überspannen. Seit vor einigen Jahren ein Felsbrocken heraus brach, ist er an seiner dünnsten Stelle nur noch weniger als 3m dick. Ich fragte mich immer wieder, wie dieser Bogen überhaupt noch stehen kann.

Arches Nationalpark - Landscape Arch
Landscape Arch

Danach ging es weiter zum Partition Arch. Dieser war an sich nicht weiter spektakulär, aber durch die beiden „Fenster“ hatte man eine herrliche Panoramasicht auf das weitläufige Plateau des Arches Nationalpark.

Der nächste Bogen auf dem Trail, der Navajo Arch, war mein Favorit. Dieser Bogen ist in einem langgezogenen Felsband entstanden und bot angenehm kühlen Schatten auf dem ansonsten der Sonne ausgesetzten Wanderweg.

Arches Nationalpark - Navajo Arch
Navajo Arch

Als letztes steuerten wir den einzigartigen Double O Arch an, welcher aus zwei übereinander liegenden Steinbögen besteht.

Arches Nationalpark - Double O Arch
Double O Arch

Auch heute stiegen die Temperaturen wieder gegen 40° Celsius. Obschon wir viel Wasser auf die Wanderung mitgenommen hatten wollten wir nicht den gesamten Devils Garden Trailhead ablaufen. Dafür war es einfach zu heiss. So kehrten wir nach dem Double O Arch um und liefen wieder zurück zum Campervan, um eine wohlverdiente Mittagspause an einem schattigen Platz in der Nähe des Devils Garden Campground einzulegen.

Arches Nationalpark - Erdhörnchen
Erdhörnchen

Nach der Mittagspause besuchten wir noch den Tunnel Arch und den Pine Tree Arch, welche sich gleich in der Nähe des Parkplatzes befanden. Auf der Rückfahrt machten wir dann noch Halt beim Skyline Arch und beim Sand Dune Arch, welche beide jeweils über einen kurzen Weg erreichbar sind. Diese vier Bögen waren zwar schön anzusehen, aber nicht weiter spektakulär. Ich genoss es trotzdem, auch einmal etwas abseits der Touristenmassen unterwegs zu sein und diese einmalige Umgebung grössenteils alleine geniessen zu können.

Arches Nationalpark - Skyline Arch
Skyline Arch

Nach der längeren Wanderung, den vielen Arches und vor allem den heissen Temperaturen waren wir etwas geschafft und kehrten auf den Campingplatz in Moab zurück, um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen. Weitere Highlights sparten wir uns für den nächsten Tag auf.

 

The Window Section

Nach einer erholsamen Nacht hatten wir wieder neue Energie für die Besichtigung weiterer Steinbögen getankt. Wir parkten unseren Van am nächsten Morgen bei der Window Section und spazierten zu 4 weiteren riesigen Arches.

Zuerst ging es zum North Window. Hier tummelten sich zu viele Touristen herum. Also liefen wir recht zügig weiter zum South Window, der etwas abseits liegt. Die Westansicht gefiel mir ebenfalls nicht besonders, aber dort kann man recht einfach um den Bogen herum laufen. Im Morgenlicht gefiel mir die Rückseite besonders gut und hier waren wir erstaunlicherweise auch alleine. Anscheinend getrauen sich viele Touristen nicht, auch mal etwas abseits der gängigen Wege zu laufen. So konnten wir ein paar schöne Fotos ohne weitere Touristen machen.

Arches Nationalpark - Rückseite des South Window
Rückseite des South Window

Nach dem unspektakulären Turrent Arch liefen wir zum Double Arch, einem weiteren speziellen Bogen. Besser gesagt sind es gleich zwei riesige Bögen, die beinahe rechtwinklig zueinander stehen und so zusätzlich ein gemeinsames „Dachloch“ bilden. Vor allem Andrea gefiel diese Felsformation besonders gut. Hier konnten wir uns bestens im Schatten hinlegen und die Dimensionen dieses Steinwunders auf uns einwirken lassen.

Arches Nationalpark - Double Arch
Double Arch

Delicate Arch

Den wohl bekanntesten Bogen des Arches Nationalpark sparten wir uns bis zuletzt auf. Über einen 2.5km langen Wanderweg erreichten wir den einsam stehenden, fragil wirkenden Delicate Arch. Das Wahrzeichen von Utah ist auch auf dessen Nummernschildern zu finden. Mich beeindruckte vor allem die Lage am Rand eines ausgewaschenen Kessels. Wir blieben lange sitzen und genossen die Atmosphäre in dieser Felsenlandschaft.

Arches Nationalpark - Delicate Arch
Delicate Arch

Wie lange dieser und auch andere Bögen (wie z.B. der Landscape Arch) noch stehen ist ungewiss. Der Nationale Parkservice unternimmt aber absichtlich nichts gegen die weitere Verwitterung, da sie sich zum Ziel gesetzt haben, die Natur vor dem Einfluss der Menschen zu schützen und diese sich selber zu überlassen. Ich finde diesen Ansatz toll. Zwar wird man in einigen Jahren oder Jahrhunderten den einen oder anderen Arch nicht mehr bestaunen können. So wie einige Bögen im Laufe der Zeit aber in sich zusammenbrechen werden auch wieder neue Bögen entstehen. Die Menschheit kann also gespannt auf neue Kreationen der Natur warten.

 

Fazit

Ich war bei jedem Bogen fasziniert und beeindruckt, was sich die Natur da wieder ausgedacht hat. Im Arches Nationalpark gab es vieles zu entdecken und neue und spezielle Formationen überraschten mich immer wieder. Ich fand es schön, dass die meisten Steinbögen frei begangen werden konnten und nicht aus der Distanz hinter einer Abschrankung bestaunt werden mussten. Ich schätzte es zudem, dass man die meisten Arches auf kurzen oder längeren Wanderwegen erlaufen und sich so gewissermassen seine Aussicht „erarbeiten“ musste.

Meine Highligts waren der scheinbar schwebende Balanced Rock, der fragile Landscape Arch, der schattige Navajo Arch, die einsame Rückseite des South Arch, der einzigartige Doppelbogen Double Arch und natürlich das Wahrzeichen von Utha, der Delicate Arch.

 

Möchtest du selber einmal den Arches Nationalpark besuchen, habe ich dir alle wichtigen Informationen zu den einzelnen Highlights in den Reisetipps zur USA (Destinationen – Arches Nationalpark) übersichtlich zusammengefasst. Zudem habe ich dir alle erwähnten Orte auch auf meiner USA-Karte markiert, damit du dich einfach orientieren kannst.

Teilen:

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * markiert.

Formular zurücksetzenBeitrag kommentieren