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Meine Erfahrungen mit einem Escape Campervan

Möchtest du selber einmal die USA bereisen? Die Vereinigten Staaten sind ein Paradies für Roadtrips. Und hierfür bietet sich ein Camper geradezu an. Bald stellt sich aber die Frage, welches Gefährt genau es denn sein soll. Mit diesem Bericht möchte ich dir einen Überblick über die möglichen Varianten geben und meine Erfahrungen mit einem Maverick Campervan von Escape Campervans teilen.

Joshua Tree Nationalpark - White Tank Campground
White Tank Campground im Joshua Tree Nationalpark

Varianten

Ich war vom Juni bis August 2017 für insgesamt 3 Monate in den USA unterwegs. Auch für mich stellte sich vor der Reise die Frage, wie ich reisen möchten. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten:

  • Mietauto mit Camping/Hotelübernachtung

Für deine Reise kannst du zum einen ein kleines Mietauto oder einen geländegängigen Pick-Up mieten. Für die Übernachtung kannst du dann entweder ein kleines Zelt mitnehmen und kostengünstig auf den vielen Campingplätzen übernachten. Das machen viele Amerikaner genau so. Oder aber du schläfst direkt im Auto auf einer Isomatte im Kofferraum. Als Alternative kannst du für die Nacht ein Motel/Hotel suchen. Diese Wahl ist abhängig davon, ob du lieber in der Natur bist oder den Komfort eines Hotels schätzt.

Egal wie du diese Variante umsetzt, der Vorteil liegt jeweils beim geringen Mietpreis des Autos. Ein kleines Mietauto ist meist die günstigste Variante. Aber auch ein Pick-Up kostet nicht viel mehr und bietet dir die Flexibilität, auch mal abseits der geteerten Strassen unterwegs zu sein, meist inkl. gedeckter Schäden.

Nachteil ist ganz klar der Komfort. Bist du mit dem Zelt unterwegs, musst du dieses häufig auf- und abbauen und du schläfst jeden Abend auf dem Boden. Eine Nacht im Auto ist meist auch nicht wirklich bequemer. Und bei Schlechtwetter ist es in einem Auto mühsam, drinnen zu sitzen. Du kannst natürlich auch in Hotels übernachten. Mit der Automiete bist du dann aber bereits auf einem ähnlichen Preisniveau wie bei Variante 2.

Joshua Tree Nationalpark - Auf der Fahrt
Auf der Fahrt
  • Campervan

Ein Campervan ist ein umgebauter Van, etwas zwischen einem Auto und einem Wohnwagen, also eine Art Mini-Wohnwagen, der mit dem Nötigsten ausgestattet ist. So findest du bei der Rückbank eine Sitzgelegenheit mit Tisch, die in der Nacht zum Bett umfunktioniert wird. Zudem haben Anbieter wie Escape Campervans oder Jucy im Kofferraum eine Küchenzeile mit mobilem Gasherd, Kühlschrank, Waschbecken und Wassertank. So bist du vollkommen autark unterwegs. Lediglich Stromzugang hast du keinen. Natürlich ist das nicht so komfortabel wie in einem Wohnwagen, aber alles was du brauchst ist vorhanden.

Vorteil ist der geringere Mietpreis gegenüber Wohnwagen. Auch ein Mietauto in Kombination mit Hotelübernachtungen ist etwa ähnlich teuer. Du kannst aber mit dem Campervan direkt in den Nationalpärken auf den Campingplätzen und somit in der Natur komfortabel übernachten. Durch die geringe Grösse sind Campervans zudem äusserst flexibel. So findest du immer und überall einen Parkplatz und kannst auch entlegene Orte und enge Strassen problemlos erreichen und befahren.

Nachteil gegenüber Pickups ist die eingeschränkte Geländegängigkeit und fehlende Deckung bei Schäden abseits geteerter Strassen. Zudem bieten Campervans nicht den Komfort von Wohnwagen.

Valley of Fire State Park - Stellplatz
Stellplatz im Valley of Fire State Park
  • Wohnwagen

Die weitaus komfortabelste, aber auch teuerste Variante, ist ein Wohnwagen. Hier findest du viele Anbieter und jede Grössenklasse. Wohnwagen haben einen grossen Wohnbereich, in dem alles fest verbaut ist. Es hat sowohl eine Sitzgelegenheit als auch eine Küchenzeile und fest verbaute Betten, damit du nicht jeden Abend umräumen musst. Zudem bieten fast alle Modelle einen kleinen Generator. So bist du vollkommen autark unterwegs und kannst sogar deinen eigenen Strom erzeugen.

Vorteil ist der geräumige Wohnbereich. Auch an kalten und nassen Tagen kannst du dich im Innenraum gemütlich einrichten und musst nicht ständig deine Sachen umräumen. Solange du auf asphaltierten Strassen bleibst ist auch das Fahren in den USA kein Problem.

Nachteile sind die teuren Mietkosten und der hohe Benzinverbrauch. Zudem kommst du nicht immer überall durch und hast oft Probleme, einen geeigneten Parkplatz oder Stellplatz zu finden.

Monument Valley - Stellplatz
Stellplatz im Monument Valley

Meine Lösung

Der Wohnwagen schied für mich sehr schnell aus da zum einen die Mietkosten zu hoch waren und zum anderen ein grosser Camper für meine Bedürfnisse zu unflexibel wäre. Auch in Hotels oder im Zelt wollte ich nicht übernachten da zu entweder zu wenig Natur oder auf Dauer zu unbequem. Also blieb nur Variante 2 übrig.

Death Valley Nationalpark - Artist Drive
Auf dem Artist Drive im Death Valley

Die Miete

Zum einen kamen für mich bekannte Unternehmen wie Escape Campervans oder Jucy, aber auch kleinere Anbieter in Frage. Ich habe sowohl direkt bei den Anbietern selber als auch bei Reisebüros und Buchungsportalen Offerten eingeholt und miteinander verglichen. Schlussendlich hat mir bestCamper.de für einen Maverick Campervan von Escape Campervans das beste Angebot unterbreitet.

Das gute Angebot basierte vor allem auf den attraktiven Versicherungsbedingungen, welche wegen der Buchung über Deutschland bereits im Preis inkludiert waren. So erhielt ich ein Paket ohne Eigenbeteiligung im Schadensfall (eine sogenannte CDW-Versicherung) etwa zum gleichen Preis wie bei anderen Anbietern ohne diese Versicherung. Für diese Zusatzversicherung hätte ich bei der direkten Buchung über Escape Campervans einen happigen Aufpreis bezahlt.

Eine CDW-Versicherung ist in den USA äusserst sinnvoll, da man so im Schadensfall komplett gedeckt bis. Somit vermeidet man hohe Folgekosten, die auf einen zukommen könnten, was gerade in den USA durchaus sinnvoll sein kann. Die CDW-Versicherung kann man fast immer gleich bei der Buchung eines Angebotes mit abschliessen.

Ich entschied mich für das BasisPLUS-Paket. Im Mietpreis waren die üblichen 100 Freimeilen pro Tag inkludiert. Da ich mit dem Campervan 84 Tage unterwegs sein wollte hatte ich also 8400 Freimeilen zur Verfügung, was gerade so gereicht hat. Der Aufpreis zum Premium-Paket mit unbegrenzten Freimeilen hätte sich preislich nie gelohnt. Für jede zusätzliche Meile ab 8400 Meilen hätte ich 0.25 $ bezahlt. Für den Aufpreis des Premium-Pakets hätte ich also fast die doppelte Distanz fahren müssen, damit sich die Kosten rentiert hätten. Bei einer kürzeren Reisedauer lohnt sich aber allenfalls ein Upgrade mit mehr Freimeilen, da man dann verhältnismässig pro Tag mehr Meilen fahren würde. Hier lohnt es sich also nachzurechnen.

Eine kurze Bestätigung der Offerte reichte aus und die freundlichen Mitarbeiter von bestCamper.de haben anschliessend alles weitere organisiert. Sowohl die gebuchten Leistungen als auch die Übernahme und Rückgabe verliefen absolut problemlos. Ich kann dir also bestCamper.de wärmstens empfehlen.

Los Angeles - Übernahme des Escape Campervans
Übernahme des Escape Campervans

Das Fahrzeug – ein Maverick Campervan

Der Camper war ein sogenannter Maverick Campervan von Escape Campervans. Das ist ein umgebauter Van auf Basis eines Ford E-150 mit Automatikgetriebe und Hinterradantrieb.

Die beiden Sitze im Fahrerhaus waren äusserst bequem, auch auf längeren Strecken. Zudem hat es zwischen den beiden Sitzen viel Platz. Hier konnte ich meinen Fotorucksack platzieren und hatten so die Fotokamera jederzeit griffbereit.

Campervan - Innenausstattung
Fahrerkabine

Im Mittelteil hat es zwei gegenüberliegende Sitzbänke und einen kleinen Tisch. Hier kann man bequem essen oder arbeiten. Bei Schlechtwetter oder an kühlen Abenden kann man ohne Probleme gemütlich drinnen sitzen.

Campervan - Innenausstattung
Sitze könne auch zu einem Bett umfunktioniert werden

Für die Nacht konnten die Sitzbänke und der Tisch zu einem grossen und bequemen Bett umfunktioniert werden. Die Sitzpolster sahen auf den ersten Blick zwar nicht sonderlich bequem aus, aber ich schlief immer herrlich in diesem grossen Bett. Im Mietpreis waren 2 Kissen und 2 Duvets inkludiert, die mir auch in kalten Nächten ausgereicht haben. Es war aber nie unter 0° Celsius.

Unter der vorderen Sitzbank und hinter der hinteren Sitzbank hat es zudem viel Stauraum, wo man alles gut verstauen kann und nicht jeden Abend alles umräumen muss.

Campervan - Innenausstattung
Zwischen Sitzbank und Küchenzeile hat es viel Stauraum

Schliesslich hat es im Kofferraum eine Küchenzeile mit mobilem Gasherd, Kochutensilien, Kühlschrank, Waschbecken und Wassertank. Da der Gasherd nicht fest verbaut war konnte man auch gemütlich draussen an einem Tisch kochen. Bei den Kochutensilien war alles vorhanden was man braucht. Der Kühlschrank war äusserst praktisch und da er zusätzlich an ein Solarpanel angeschlossen war konnte der Van fast drei Tage stehen, bevor die Kühlschrank-Batterie leer war. An den Frischwassertank war eine Handpumpe angeschlossen. So konnte man bequem im Campervan abwaschen. Der Abwassertank war nicht sonderlich gross, reichte aber für ein paar Tage aus.

Campervan - Innenausstattung
Küchenzeile

Im Angebot inkludiert waren noch zwei Campingstühle und ein Campingtisch. Es war also alles vorhanden und  nach der Übergabe konnte es direkt los gehen.

Meine Erfahrungen

Ich hatte sehr grosse Freude und Spass mit dem Campervan. Nach Aussagen der Vermieter war der gemietete Camper recht neu, obwohl er bereits 140‘000 Meilen auf dem Buckel hatte. In den gesamten 3 Monaten machte er aber nei ein Problem, auch nicht bei über 50° Celsius Lufttemperatur.

Death Valley Nationalpark - Devils Golfcourse
Devils Golfcourse im Death Valley

Auf den Highways und Freeways war ein zügiges fahren gut möglich. Da der Campervan, für amerikanische Verhältnisse,  recht klein war, konnte ich in jeder Parklücke parkieren. Und er war durch die geringe Grösse äusserst flexibel, um auch enge Strassen zu befahren und entlegene Orte problemlos zu erreichen. Das war ein riesengrosses Plus.

Kings Canyon Nationalpark - Fahrt zum Redwood Canyon Trailhead
Fahrt zum Redwood Canyon Trailhead

Auf Campingplätzen konnte ich somit vielfach bei den Zeltplätzen stellen, die zum Teil etwas günstiger sind als grössere Wohnwagenplätze.

Trotz Hinterradantrieb fuhre ich auch mehrmals auf Schotterpisten. Sowohl auf dem Valley Drive im Monument Valley als auch beim Shadow Mountain im Grand Teton Nationalpark und auf einigen Schotterpisten zu Übernachtungsplätzen in National Forest Gebiet liess mich der Van nie im Stich. Beachte aber, dass das Fahren abseits asphaltierter Strassen mit einem Campervan meistens nicht über die Versicherung gedeckt ist! Solltest du eine Panne haben, haftet man selber. Ich riskierte es trotzdem und hatte nie ein Problem.

Monument Valley - Valley Drive
Valley Drive im Monument Valley

Ich schätzte auch den Kühlschrank sehr. So kann man frisches Gemüse, Fleisch und Milchprodukte immer kühlen. Vor allem in den Wüstenregionen im Südwesten war das äusserst praktisch.

Mir schien der Campervan auch sehr geräumig. Das Gepäck konnte man gut verstauen und musste so nicht jeden Abend alles umräumen.

Vom Hören sagen bietet ein Jucy im Vergleich zum Maverick weniger Platz und ist auch teurer bei der Miete.

San Francisco - Golden Gate Bridge
Golden Gate Bridge und Downtown San Francisco

Fazit

Die Wahl eines Campervans war genau die Richtige. Der Maverick Campervan von Escape Campervans ist angenehm geräumig und man konnte alles gut verstauen. Bei Schlechtwetter oder an kalten Tagen konnte man auch gemütlich drinnen sitzen. Trotzdem ist er klein und wendig genug, um in jede Parklücke und auf jeden Stellplatz zu passen. Genau diese Kombination war ideal.

Ich hätte nicht in einem grossen Wohnwagen herumreisen wollen. Auch im Nachhinein stellte ich beruhigt fest, dass mich ein grösseres Gefährt zu sehr eingeschränkt hätte. Ein Mietauto oder ein Pick-Up wäre in Kombination mit einem Zelt zwar günstiger gewesen, aber den Komfort des Campervans mit der Sitzmöglichkeit und seinem gemütlichen Bett schätzte ich enorm.

Im Vergleich ging auch der Preis in Ordnung. BestCamper.de hat mir ein gutes und günstiges Angebot. Ich kann dir also einen Maverick Campervan von Escape Campervans, gebucht über bestCamper.de, wärmstens weiter empfehlen.

Valley of Fire State Park - Unser Millionen-Sterne-Hotel
Unser Millionen-Sterne-Hotel

Anmerkung:
Dieser Artikel enthält keine Werbung. Ich arbeiteten weder mit bestCamper.de noch mit Escape Campervans zusammen und erhielt auch nichts für die Bewerbung. Alle Ausführungen basieren auf meiner eigenen Meinung und meinen eigenen Erfahrungen.

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2 Kommentare

  1. Danke für den tollen Beitrag. Bei uns geht es im September los, noch ist aber nicht sicher ob mit Escape oder Jucy. Habt ihr bei den Stellplätzen vorher gefragt, ob ihr die Zeltplätze benutzen dürft oder habt ihr gar nicht im Vorhinein gebucht? Das ist momentan meine Hauptsorge, ob alles mit den Stellplätzen so funktioniert.

    • Hallo Annalena
      Escape oder Jucy nehmen sich aus unserer Sicht nicht viel. Bei unseren Recherchen waren die Campervans von Escape aber viel günstiger als die Jucys weshalb wir uns für so einen entschieden. Wir waren sowohl in der USA als auch später in Neuseeland mit Escape sehr zufrieden. Wir würden den Preis entscheiden lassen. Fragt doch auch mal bei bestcamper.de an, die haben uns immer einen unschlagbaren Preis offeriert!
      Zu den Stellplätzen steht hier noch mehr:
      https://snailontrail.ch/reisetipps/usa/#vorbereitung –> Unterkünfte
      Bei den verschiedenen Reitern und Toggles findest du alles was wir über die USA wissen. Das sollte das meiste drin stehen… 😉
      Reisen im Herbst kennen wir leider nicht, aber wir schätzen dass ab September nicht mehr allzu viel los sein wird und die Stellplatzsuche deshalb recht entspannt sein sollte. Wie es uns Anfang Sommer ergangen ist findest du in unseren Berichten zu den einzelnen Nationalpärken.
      Reine Zeltplätze sind in den USA eher unüblich da sowieso fast alle mit einem Camper oder grossen Auto unterwegs sind. Die Stellplätze sind dementsprechend dimensioniert. Manchmal sind aber Plätze als „Zeltplätze“ ausgeschrieben. Das bedeutet dass neben einem Parkplatz für das Auto auch ein Platz für ein Zelt zur Verfügung steht. Auf den Parkplatz passen die kleinen Camper von Escape oder Jucy locker drauf und so kann man eben auch auf Zeltplätze gut im Van schlafen 😉
      Vorgebucht haben wir selten. Bei den bekanntesten Nationalpärken (wie Yosemite, Yellowstone,..) lohnt es sich gegebenenfalls so 1-2 Tage vorher abzuklären ob noch etwas verfügbar ist. Vielfach ist das gar nicht möglich da die Plätze nach dem First-come-first-serve-Prinzip funktionieren. Diese Infos findest du immer auf den Internetseiten des jeweiligen Parks.
      Wir würden das mit der Stellplatz-Suche entspannt sehen, irgendetwas findest du immer! Die USA ist DAS Camperland schlechthin. 😉
      Hoffen das hilft!
      Wir wünschen euch eine schöne Reise 🙂
      Gruss Andrea und Patrick

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