Amerikanische Grossmetropolen
Ich wollte auf der Reise durch den Westen der USA vor allem die aussergewöhnliche Landschaft und die einmalige Natur erleben. Aus diesem Grund führte der Roadtrip vor allem zu den Nationalpärken und grössere Städte liessen wir mehrheitlich aus. Den vier bekanntesten Metropolen des Westens konnten jedoch auch wir nicht widerstehen.
Los Angeles
In Los Angeles startete die grosse Reise. Wir hatten im Vorfeld bereits ein Zimmer in einem AirBnB in der Nähe von Hollywood gebucht. Vom Flughafen konnten wir bequem mit dem öV zu unserer Unterkunft fahren. Nach einer längeren Suche fanden wir dann endlich auch die Haltestelle vom Bus, der uns zur Metro bringen würde. Als ich dort an einem Automaten die Tickets kaufen wollte sprach mich ein Securityangestellter an und half mir freundlicherweise, das richtige Ticket zu finden. Er machte mich auch darauf aufmerksam, dass die Zwei-Dollar-Note, mit der ich bezahlen wollte, in den USA sehr selten sei und deshalb als Glücksbringer gelte. Er empfahl mir, die Note aufzubewahren und nicht einfach so auszugeben. Diesen Tipp nahme ich natürlich dankend an und freute mich, dass ich dank meinem Vater gleich zwei Glücksbringer auf dem Roadtrip mit dabei hatte. So konnte ja nichts mehr schief gehen und das Abenteuer konnte starten.
Mit der Metro erreichten wir schliesslich gegen Abend das Zuhause der AirBnB-Gastgeber. Wir waren von der langen Reise total erschöpft und freuten uns auf eine warme Dusche und ein gemütliches Bett.
Am nächsten Tag organisierten wir uns zuerst einmal eine amerikanische SIM-Karte mit mobilem Internetzugang. Auf dem Weg zum T-Mobile-Shop sahen wir auch ein erstes Mal den berühmten Hollywood-Schriftzug auf dem Hügel oberhalb der Stadt.
Unser nächster Programmpunkt war der Walk of Fame beim Hollywood Boulevard. Wir schlenderten gemütlich den breiten Gehsteig entlang, bewunderten die vielen Sterne und zählten, wer mehr berühmte Persönlichkeiten kennt. Mit dem Stern meines persönlichen Favoriten musste ich natürlich ein Foto machen.
Gegen Mittag kamen wir am Ende des Walk of Fame an und beschlossen, uns nach amerikanischer Art in einer nahe gelegenen Imbissbude mit Pizza und Cola zu verköstigen.
Am Nachmittag wollten wir den berühmten Santa Monica Beach besuchen. Dazu mussten wir von Hollywood gut eine Stunde mit der Metro durch die Stadt fahren. Als langjähriger Baywatch-Anhänger fand ich den Strand mit dem Santa Monica Pier und den Rettungsschwimmer-Häuschen natürlich auf Anhieb.
Wir schlenderten den Pier entlang, am berühmten Vergnügungspark vorbei und machten schliesslich noch einen Spaziergang am Sandstrand. Ich genoss die warme Nachmittagssonne, schwelgte in Jugenderinnerungen der heldenhaften Rettungsschwimmer von Malibu und hörte vor meinem inneren Ohr die Titelmusik spielen.
Am darauffolgenden Tag wollten wir die Universal Studios besuchen. Zu Beginn hatten wir etwas Mühe, uns in diesem riesigen Areal zu orientieren und unter dem riesigen Angebot an Bahnen und Shows etwas zu finden, ohne gleich über eine Stunde anstehen zu müssen. Wir schlenderten also erst einmal gemütlich durch nachgebaute Häuser aus Springfield, dem Wohnort der Simpson Familie, durch das hübsche Dörfchen Hoogsmade aus den Harry Potter Filmen bis zu einem grossen Platz mit einer lebensechten Figur von Vin Diesel und einigen Fahrzeugen aus „The Fast and the Furious“.
Dann war es Zeit für eine sehr eindrückliche Stuntman-Show. Während einer Dreiviertelstunde wurde die Entstehung von Special Effects und Stunts erklärt und gleich vor Ort auf der Bühne demonstriert. Es ist echt krass wie viel physischer Aufwand trotz Computeranimation hinter solchen Filmaufnahmen steckt.
Als nächstes nahmen wir an einer Studiotour teil, welche uns durch mehrere Film- und Seriensets wie etwa denjenigen von Desperate Housewives führte. Diese Tour war absolut lohnend und gab uns einen guten Einblick hinter die Kulissen und die vielen Drehorte.
Am Nachmittag tauchten wir dann in die Welt der Transformers und von Harry Potter ein. Zu beiden Filmen gab es 3D-Bahnen die einem das Gefühl vermittelten mitten in einer Filmsequenz zu sein, nicht nur als Zuschauer, sondern als Beteiligte. Das absolute Highlight war jedoch die Begehung des nachgebauten Hogwarts Schloss.
Die Räumlichkeiten waren so realitätsnah eingerichtet, dass ich das Gefühl hatt, mitten in einem Harry Potter Film gelandet zu sein. Sogar die sprechenden und sich bewegenden Wandbilder waren vorhanden und wirkten unglaublich echt. Als Tagesabschluss besuchten wir schliesslich noch eine Live-Show von Waterworld, die uns eine willkommene, feuchte Abkühlung bescherte.
Obschon ich zuerst kritisch war, ob sich der hohe Eintrittspreis von 120 $ pro Person wirklich lohnen würde, musste ich am Ende des Tages zugeben, dass der Besuch ein tolles Erlebnis war.
San Francisco
Auch den Aufenthalt in der zweiten amerikanischen Grossstadt des Westens habe ich sehr genossen. Einerseits wegen der tollen Sehenswürdigkeiten, andererseits aber vor allem auch wegen der luxuriösen AirBnB Unterkunft, welche wir ergattern konnten. Wir hatten während drei Tagen eine ganze Wohnung zur Verfügung, inkl. Waschmaschine. So schön!
Der erste Ausflug führte uns auf die ehemalige Gefängnis-Insel Alcatraz. Die Insel liegt nur eine kurze Bootsfahrt vom Stadtzentrum entfernt. Trotzdem galt das Gefängnis als ausbruchsicher. Das Wasser rund um die Insel ist so kalt und voller gefährlicher Strömungen, dass (fast) kein Entkommen möglich war.
Die Besichtigung des ehemaligen Gefängnisgeländes war äusserst eindrücklich. Das Leben der ehemaligen Insassen wurde auf einer Tour von einem Ranger mit einer Vielzahl von Anekdoten des Gefängnisalltags näher gebracht. Zudem wurde für die Besichtigung der Innenräume eine sehr gut gestaltete Audio-Führung zur Verfügung gestellt. Es war unglaublich zu sehen und zu erfahren, wie dieses Gefängnis geführt wurde, die Insassen dort leben mussten und trotz scheinbar aussichtsloser Lage mit raffinierten Tricks immer wieder versuchten zu fliehen.
Am nächsten Tag erkundeten wir die Innenstadt von San Francisco. Die steilen Hügel mit den antiken Strassenbahnen und der Aussicht auf das blaue Meer der San Francisco Bay waren wunderbar.
Wir verbrachten den ganzen Tag mit Strassenbahn fahren und spazieren und kamen unter anderem auch an der kurvenreichsten Strasse der Welt vorbei. Die Lombard Street ist eine Zubringerstrasse zur Golden Gate Bridge und wird vor allem von den vielen Touristen in ihren verschiedenen Mietfahrzeugen befahren.
Das Wahrzeichen von San Francisco, die Golden Gate Bridge, wollten wir am letzten Tag besuchen. Wir starteten früh am Morgen und fuhren zuerst über die Richmond San Rafael Bridge zum Muir Woods National Monument. Dieser Waldabschnitt befindet sich nördlich ganz in der Nähe der Stadt und ist Standort von enorm hohen Redwood Bäume. Wir spazierten voller Staunen durch die hohen Baumriesen und genossen die schattige Ruhe in Mitten dieses märchenhaften Waldes. Ein kurzer Ausflug, der sich absolut gelohnt hatte.
Erholt fuhren wir weiter Richtung Golden Gate Bridge. Kurz vor der Auffahrt auf die Brücke nahmen wir rechts eine Abzweigung, welche zu einer Panoramastrasse mit einer tollen Aussicht führt. Ich genoss die Mittagspause mit bester Aussicht auf die berühmte Brücke und hatte Spass daran, einige der typischen Fotos der Golden Gate Bridge nach zu machen, bevor ich selber mit dem Campervan über die Brücke fahren durfte.
Las Vegas
Der Besuch der bekannten Spielerstadt mitten in der Wüste war einerseits ein einmaliges und tolles Erlebnis, dass mir irgendwie Spass machte, andererseits stand ich auch vielfach kopfschüttelnd da und fragte mich, warum ich mit meinem Geld einen solchen Blödsinn überhaupt unterstütze.
Wir buchten ein günstiges und angenehmes Hotelzimmer in der Nähe des Stripe, der Hauptstrasse in der Innenstadt von Las Vegas, an der sich alle bekannten Hotels und Casinos aneinander reihen. Wir konnten direkt vom Hotel zu Fuss zum Stripe laufen und hatten grossen Spass, abends entlang des Boulevards zu schlendern und die verrückten Leute und Shows zu bestaunen.
Andererseits ist eine Stadt Mitten in der Wüste total absurd und sollte eigentlich nicht an dieser Stelle existieren. Der Wasser- und Stromverbrauch sowie die Lärm-, Luft- und Lichtverschmutzung gefährden das Ökosystem der umliegenden Wüstenlandschaft erheblich und bedroht nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch die bestehenden Grundwasservorkommen. Der Spass in der Wüste hat einen hohen Preis, über den sich die meisten Besucher wohl nicht bewusst sind und sich wahrscheinlich auch nicht darum kümmern.
Nichts desto trotz wollte ich mir diese absurde Welt einmal selber anschauen, um mir mein eigenes Bild zu machen. Schon bald wurde es uns aber zu viel und wir brachen wieder auf und fuhren zurück in die schöne Natur.
Seattle
Schweren Herzens fuhr ich am Ende des Roadtrips in Seattle ein und musste direkt den Standort von Escape Campervans ansteuern, um den geliebten Campervan zurückzugeben. Die Escape-Crew nahm den Van freundlich in Empfang und gab uns gleich noch einige wertvolle Tipps für den Besuch von Seattle. Anschliessend fuhren wir mit dem Bus und der Metro zum AirBnB. Den Nachmittag verbrachten wir dann mit Waschen und der Planung der Besichtigung der Innenstadt.
An unserem letzten Tag in den USA fuhren wir rund 50 Minuten mit einem lokalen Bus in die Innenstadt von Seattle. Zuerst besuchten wir den bekannten Pike Place Market. Dieser öffentliche Markt befindet sich in einem antiken Gebäude direkt am Hafen. An diesem Sonntagmorgen hatte es noch nicht viele Leute und wir konnten die verschiedenen Stände mit frischem Fisch, Gemüse, Früchten und lokalen Handwerkskünsten in Ruhe und ohne Gedränge bestaunen.
Als nächstes warfen wir kurz einen Blick auf die berühmte Space Needle von Seattle, welche aber von weitem eindrücklicher aussieht als aus der Nähe.
Nach dem Mittagessen und dem Last-Minute-Shopping im Zentrum schlenderten wir zum Pioneer Place Park, wo wir eine äusserst lohnenswerte Tour durch Seattles Untergrund machten. Ende des 19. Jahrhundert vernichtete ein Grossbrand weite Teile der Stadt und die Altstadt brannte bis auf die Grundmauern nieder. Beim Wiederaufbau wurde die Stadt gleich eine Etage höher gebaut, um die negativen Auswirkungen von Ebbe und Flut und des Meerwassers auf die Kanalisation zu verringern. So entstanden Gassen und Räume im Untergrund der heutigen Stadt, welche im Rahmen einer Tour besichtigt werden können. Ein absolut lohnendes Erlebnis, vor allem auch, da die Tourguides voller Enthusiasmus unbekannte Geschichten und Anekdoten erzählen und einem regelrecht in den Bann ziehen. Eine absolut lohnende Tour.
Nach einem letzten köstlichen, amerikanischen Burger zum Abendessen fuhren wir mit dem Bus zurück zum AirBnB und packten die Rucksäcke für den Rückflug. Der dreimonatige Roadtrip in den USA ging leider schon zu Ende und mit vielen Erinnerungen flogen wir zurück nach Europa.
Auch für die besuchten Städte habe ich dir alle wichtigen Informationen in den Reisetipps zur USA zusammengefasst (Destinationen – entsprechende Stadt) und alle besuchten Orte übersichtlich auf der USA-Karte markiert.
Von den Vulkanen über die berühmten Grossstädte, wieder sehr interessante Berichte mit eindrücklichen Fotos. Es wird einem nur schon beim Lesen ein bisschen schwindlig ob der ganzen Vielfalt dieser Reise…wie muss das sein, das in live zu erleben…!!
Übrigens hoffen wir, dass ihr ein schön warmes Weihnachtsfest hattet…warmes Wetter und warmes Herz😍🎅🎄🌟💫