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Mt Rainier Nationalpark und Mt St Helens

Auch gegen Ende der Reise konnte die Natur der USA noch einmal etwas Neues bieten, das wir in dieser Art bis anhin noch nicht gesehen hatten. Von den Rocky Mountains ging es weiter in die Kaskadenkette, einem vulkanischen Gebirgszug, der sich im Nordosten der USA entlang der Pazifikküste erstreckt. Er ist Teil des pazifischen Feuerrings, an dem sich etliche aktive Vulkane befinden.

Unser Ziel waren zwei besonders sehenswerte Vulkane. Als erstes steuerten wir den höchsten Gipfel der Kaskadenkette an, den Mt Rainier. Der zweite ist der wohl bekannteste aktive Vulkan, der Mt St Helens.

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Mt Rainier Nationalpark

Der Mt Rainier bildet das Zentrum des gleichnamigen Nationalparks und ragt stolze 4392m in den Himmel empor. So ist er bereits von weitem gut sichtbar. Durch seine Lage am Pazifik und seine Höhe erzeugt er an seinen Hängen sogar ein eigenes Mikroklima. Im Gebiet Paradise fallen im Durchschnitt jährlich über 2500mm Niederschlag und im Winter über 17m Schnee. Über die Höhenstufen verteilen sich zudem mehrere Vegetationszonen. Am Fuss des Berges findet man üppige Regenwälder, in höheren Lagen ausgedehnte Gebirgswälder, welche später in Wiesenlandschaften übergehen, die dann von arktisch-alpiner Vegetation und schliesslich vom ewigen Eis abgelöst werden.

Mt Rainier Nationalpark - Aussicht vom Sunrise Point Richtung Mt St Helens
Aussicht vom Sunrise Point Richtung Mt St Helens

Wir entschieden uns, von Nordosten in den Park zu fahren und steuerten zuerst das Gebiet von Sunrise an. Wir hatten wieder einmal grosses Glück und ergatterten uns auf dem White River Campingplatz einen der letzten Plätze. So mussten wir die kommenden Tage nicht jeden Abend aus dem Park hinaus fahren, sondern konnten bequem vor Ort bleiben.

Da es erst früher Nachmittag war fuhren wir noch hoch zum Sunrise Visitor Center, um uns wie üblich zu informieren. Auf der Anfahrt sahen wir den Mt Rainier schon einige Male von weitem. Auf der Höhe des Besucherzentrums auf fast 2000müM hatten wir nun das erste Mal beste Sicht auf diesen imposanten Berg.

Mt Rainier Nationalpark - Aussicht von Emmons Vista
Aussicht von Emmons Vista

Der Mt Rainier Nationalpark ist ein wahres Wanderparadies. So pickten wir uns für die nächsten beiden Tage schöne Ausflugsziele heraus und gingen voller Vorfreude schlafen.

 

Burroughs Mountain Trail

Die erste Wanderung startete gleich beim Campingplatz und führte zuerst durch einen schönen Bergwald steil bergauf bis zum Sunrise Visitor Center. Oben angekommen lichteten sich die Bäume und machten blühenden Wiesen Platz. Zudem wurde endlich der Blick frei auf das grosse Highlight, den imposanten Mt. Rainer.

Mt Rainier Nationalpark - Aussicht vom Burrough Mountain Trail
Aussicht vom Burrough Mountain Trail

Der Weg führte anschliessend dem Bergrücken entlang, immer näher an den Berg. Von den beiden hügeligen Anhöhen der Burroughs hatten wir eine fantastische Aussicht auf die vergletscherten Hänge.

Mt Rainier Nationalpark - Aussicht vom Burrough Mountain Trail
Aussicht vom Burrough Mountain Trail

Der Rückweg führte uns schliesslich steil bergab und talauswärts wieder zurück zum Campingplatz. Eine anstrengende, aber schöne Wanderung mit fantastischen Aussichten.

Mt Rainier Nationalpark - Aussicht vom Burrough Mountain Trail
Aussicht vom Burrough Mountain Trail

Sourdough Ridge Trail

Am zweiten Tag starteten wir beim Sunrise Point. Von hier hatten wir eine herrliche Weitsicht auf den östlichen Teil des Nationalparks mit seinen ausgedehnten Wäldern.

Mt Rainier Nationalpark - Aussicht vom Sunrise Point
Aussicht vom Sunrise Point

Der Weg führte über den langgezogenen Bergrücken Richtung Sunrise Visitor Center und weiter bis zum Frozen Lake. Waldabschnitte wechselten sich mit offenen Passagen und immer wieder eröffneten sich fantastische Aussichten auf den Mt Rainier.

Mt Rainier Nationalpark - Aussicht vom Sourdough Ridge Trail
Aussicht vom Sourdough Ridge Trail

Der Rückweg war dann etwas weniger gefällig da wir mit dem Rücken zum Berg liefen und uns ständig umdrehen mussten wenn wir ihn sehen wollten. Die gesamte Wanderung war aber erneut sehr schön und wir genossen die herrlichen Blicke auf diesen majestätischen Berg und die alpine Umgebung.

 

Paradise Area

Bevor wir zum Mt St Helens fuhren wollten wir uns noch die Südseite des Mt Rainier ansehen. Am Reflection Lake soll sich der Berg sehr schön spiegeln. Die Wasseroberfläche war aber durch den Wind etwas aufgeraut und so suchte ich halt eine andere Perspektive.

Mt Rainier Nationalpark - Mirror Lake bei Paradise
Mirror Lake bei Paradise

Beim Paradise Inn starteten wir zu einer weiteren Wanderung. Der Skyline Trail führt über einen breiten Rücken immer weiter hoch an den Fuss des Mt Rainier. Zwischendurch warteten fantastische Ausblicke und immer wieder sahen wir auch Bergsteiger anreisen oder von ihrer Tour auf den Gipfel zurückkommen. Mich kribbelte es das eine oder andere Mal gewaltig und ich wäre selber gerne aufgebrochen, um diesen majestätischen Berg zu besteigen. Leider hatte ich aber weder die Zeit noch die Ausrüstung für dieses Abenteuer. Der Mt Rainier wird es aber sicher auf meine Bucket-Liste der noch zu besteigenden Berge schaffen.

Mt Rainier Nationalpark - Skyline Trail bei Paradise
Skyline Trail bei Paradise

Nach dem längeren und steilen Aufstieg bis zum obersten Punkt des Wanderwegs, dem Panorama Point, ging es auf einer Schlaufe wieder zurück zum Henry M Jackson Memorial Visitor Center. Auch diese Wanderung gefiel mir wieder äusserst gut. Wohl auch oder gerade wegen des erhabenen Mt Rainier, der über allem thront.

 

Mt St Helens

Nach dem höchsten Gipfel der Kaskadenkette ging es weiter Richtung Süden zu einem der wohl bekanntesten Vulkane dieser Erde, dem Mt St Helens. Bekannt ist er vor allem durch seinen Ausbruch am 18. Mai 1980. An diesem Tag explodierte gleich der halbe Berg und löste eine enorme Druckwelle und eine riesige Schlammlawine aus. Der gesamte nördliche Berggipfel des Vulkans rutschte hangabwärts und die Gipfelhöhe schrumpfte um ganze 400m. Die gewaltige Schlammlawine vernichtete alles, was sich in ihrem Weg befand. Ein Gebiet von 500km2 war direkt betroffen. Am Fuss des Berges schütteten sich fast 200m Erdmaterial auf einer riesigen Fläche auf. Solche Ausmasse kann man sich kaum vorstellen.

Mt St Helens - Mt St Helens
Mt St Helens

Das nach dem Ausbruch neu erbaute Visitor Center ist top modern eingerichtet. Der Grund für die Explosion und die vulkanische Aktivität beim Mt St Helens wird anschaulich erklärt und mit einem gut gedrehten Film wird der Ausbruch sehr eindrücklich aufgezeigt. So konnten wir uns ein gutes Bild dieses gewaltigen Ereignisses machen.

Mt St Helens - Mt St Helens
Mt St Helens

Fazit

Die beiden Vulkane der Kaskadenkette, Mt Rainier und Mt St Helens, waren absolut einen Besuch wert. Der Mt Rainier Nationalpark bietet viele fantastische Wandermöglichkeiten am Fusse dieses imposanten Berges. Und auch der Mt St Helens ist, trotz Umweg und einer weiten Anfahrt, definitiv ein Besuch wert. Sich das Ergebnis des gewaltigen Ausbruchs von 1980 einmal selber vor Ort anzusehen ist äusserst eindrücklich und fast nicht mit Worten zu beschreiben. Angesichts der immensen Kraft und Energie der Natur fühlt man sich dort als Mensch einmal mehr sehr klein und machtlos.

 

Für die Planung deines eignen Besuch der beiden Vulkane habe ich dir alle wichtigen Informationen unter den USA-Reisetipps (Destinationen – Mt Rainier Nationalpark bzw. Mt St Helens) zusammengestellt und die besuchte Orte auch auf der USA-Karte markiert.

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