-

The Nordlands – Teil 2

Waitangi

Das nächste Ziel war der historisch wichtige Ort Waitangi. Vom Cape Reinga kommend übernachteten wir noch am rosafarbenen Strand der Tauronga Bay bevor wir am darauffolgenden Tag in Waitangi eintrafen. In Waitangi unterschrieben die Maori den wichtigen Handels- und Friedensvertrag mit den britischen Siedlern und der britischen Krone, welcher eine wichtige Grundlage für das Zusammenleben und die spätere Gründung vom heutigen Neuseeland darstellt.

Northlands - Waitangi Treaty
Waitangi Treaty

Der Ort der Vertragsunterzeichnung ist heute ein Museum und über eine informative Ausstellung, eine geführte Tour und eine kulturelle Vorführung lernten wir die wichtigsten Eckpunkte der Geschichte von Neuseeland und vor allem auch von der Maori-Kultur kennen. Ich kann den Besuch dieser historisch relevanten Stätte wärmstens weiterempfehlen.

Northlands - Maori-Kultur im Waitangi Treaty
Maori-Kultur im Waitangi Treaty

Als erstes besichtigten wir die Ausstellung zur Geschichte Neuseelands. Hier konnten wir uns bestens informieren und uns so gut auf die darauffolgende Führung vorbereiten. Die Tour über das Gelände wiederholte zwar viele geschichtliche Informationen, aber es kamen auch einige neue Geschichten und Anekdoten hinzu. Somit konnten wir uns die wichtigsten Eckpunkte der Geschichte Neuseelands gut verinnerlichen. Die zeremonielle Vorführung zum Abschluss war zwar sehr touristisch, aber es war trotzdem interessant, einen Einblick in die Maori Kultur zu erhalten.

Northlands - Maori-Kultur im Waitangi Treaty
Maori-Kultur im Waitangi Treaty

Im Vergleich zu vielen anderen Urvölkern kam es mir vor als hätten die Maori mit dem Treaty noch einen einigermassen guten Deal gemacht. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung beträgt heute rund 15% und sie sind politisch und kulturell integriert und anerkannt. Diese Prozentzahl scheint auf den ersten Blick recht tief, doch wenn man das mit den Indianern in Nordamerika, den Indios in Südamerika, den Inuits im ewigen Eis oder den Aboridgenes in Australien vergleicht, stehen die Maori ziemlich gut da. Ihnen geht es im Vergleich zu den anderen Urvölkern weltweit gesehen am besten. Eigentlich eher ein Armutszeugnis gieriger Europäer.

Northlands - Maori-Kultur im Waitangi Treaty
Maori-Kultur im Waitangi Treaty

Kawiti Glowworm Caves

Weiter südlich von Waitangi befindet sich die Glühwürmchen-Höhle von Kawiti. Diese Höhle kann im Rahmen einer geführten Tour über einen sorgfältig angelegten Holzsteg besichtigt werden. Der Steg führt entlang eines Bächleins, das durch die Höhle hindurch fliesst und diese formt.

Northlands - Kawiti Glowworm Caves
Kawiti Glowworm Caves

An der Höhlendecke leben tausende Glühwürmchen, welche im Dunkeln wunderbar grün-blau leuchten. Sie platzieren sich immer exakt entlang des Verlaufs des Wassers, da dort die meisten Insekten vorkommen, die ihnen als Nahrung dienen. Die Würmchen fixieren sich in einem selbstgemachten Röhrchen an der Höhlendecke. Aus ihren Röhrchen lassen sie Fäden herab, mit denen sie die Insekten fangen und einholen können. Das Licht an ihrem Hinterteil lockt die Beute an. Ein ausgeklügeltes System.

Unsere Tour-Führerin erklärte alles sehr detailliert und zeigte uns die Orte in der Höhle, wo man die Glühwürmchen am besten bestaunen kann. Das Lichtermeer entlang der Höhlendecke war bezaubernd und äusserst schön anzusehen.

Die Lichter der Glühwürmchen wirkten jedoch schon fast surreal oder wie künstliche LED-Lämpchen. An einer Stelle, wo die Höhlendecke etwas tiefer hing, leuchtete unsere Führerin die Würmchen mit einer schwachen Taschenlampe an. So konnten wir sogar die Röhren und Fäden der Würmchen sehen.

Leider kann ich keine Bilder von diesem einzigartigen Erlebnis zeigen, da die Aufnahme von Fotos und Videos in der Höhle verständlicherweise verboten ist. Die Glühwürmchen sind sehr lichtempfindlich und ertragen das grelle Licht vom Blitz nicht. Sie löschen bei hellem Licht ihr eigenes Lichtlein aus und beim Versuch, dieses wieder in Gang zu bringen, brauchen sie so viel Energie, dass sie dabei auch sterben können. Seit Fotoaufnahmen verboten sind konnten grosse Zuwächse der Population verzeichnet werden. Somit hielt auch ich mich an das Verbot und genoss für einmal dieses enorm eindrückliche Erlebnis ohne Bildaufnahmen.

 

Strände der Ostküste

Von Kawiti fuhren wir weiter nach Rawhiti in der Bay of Islands. Dieser Küstenabschnitt ist bekannt für die vielen verzettelten Buchten, Inseln und Halbinseln. Wir erkundeten die Gegend zu Fuss und per Campervan.

Northlands - Bay of Islands
Bay of Islands

Weiter südlich kamen wir zur Matapouri Bay in der Nähe von Tutukaka. An diesem wunderschönen Sandstrand fühlte ich mich wie in der Karibik. Heller, feiner Sand, türkis-farbenes Wasser eingerahmt von ein paar Felsen, einfach paradiesisch.

Northlands - Matapouri Bay
Matapouri Bay

Von dieser Bucht führt ein Weg in die 2km entfernte Whale Bay mit einem weiteren Traumstrand. Obschon das Wasser und das Wetter zum Baden einluden, begnügten wir uns mit Spazieren und dem Geniessen der Aussicht.

Northlands - Matapouri Bay
Matapouri Bay

Ich war leider immer noch leicht erkältet. So musste ich leider auch auf den erhofften Tauchgang bei Tutukaka verzichten, wo ich das weltberühmte Tauchgebiet der Poor Knight Islands besuchen wollte.

Den letzten Stopp an der Ostküste des Nordens machten wir bei den Goat Islands bei Leigh. Die kleine Insel liegt nur wenige Meter vom Strand entfernt und bietet einen schönen Schnorchelplatz. Wir wollten noch unbedingt die Unterwasserwelt von Neuseeland sehen und so liessen wir es uns trotz leichter Erkältung nicht nehmen, Schnorchel, Maske und Neopren zu mieten und uns ins kalte Wasser zu stürzen.

Trotz recht starker Strömung und eher schlechter Sicht konnten wir einige farbige Snapper beobachten, welche uns neugierig hinterher schwammen. Zudem sahen wir drei grössere Stachelrochen. Diese Tiere ziehen mich immer wieder aufs Neue in ihren Bann, wie sie elegant durchs Wasser schweben. Nach zwei eher kurzen Schnorchelrunden waren wir jedoch vom kalten Wasser ziemlich ausgekühlt und so suchten wir einen Campingplatz mit einer warmen Dusche.

Northlands - Wellington Bay
Wellington Bay

Fazit

Wir waren insgesamt 10 Tage im hohen Norden von Neuseeland unterwegs und haben in dieser Zeit viel gesehen und erlebt. Vor allem die Küste bot unendlich viele Möglichkeiten für Strandabenteuer.

Trotzdem gibt es ein paar Orte, die sich besonders lohnen. Für mich waren der Waipoua Forest, das Cape Reinga mit dem Leuchtturm und den Sanddünen, der Waitangi Treaty und die Glühwürmchen-Höhle von Kawiti die grossen Highlights.

An der Küste kann ich dir als Schnorchelabenteuer die Goat Islands empfehlen. Zum Tauchen sollen die Poor Knight Islands besonders schön sein. Und von den Stränden haben mir die Campingplätze der Spirits Bay und Tauranga Bay besonders gut gefallen. Aber auch an anderen Orten kannst du nicht viel falsch machen. Die Küstenabschnitte ähneln und wiederholen sich zwar immer wieder etwas und so lohnt es sich eher, diejenigen Destinationen anzusteuern, die dir dein gewünschtes Abenteuer ermöglichen.

 

Alle wichtigen Informationen habe ich dir in den Reisetipps zu Neuseeland übersichtlich zusammengefasst. Zudem habe ich alle genannten Orte auf der Neuseeland-Karte markiert.

Teilen:

2 Kommentare

  1. Hoffentlich haben die Traditionen der Maoris nicht nur im Waitangi Treaty, sondern auch im Alltag ihren Platz. Muss ein einmaliges Erlebnis in den Glowworm Caves gewesen sein; schön bleiben solche Naturschätze geschützt. Wunderschön das türkis-farbige Wasser in der Bay of Island…kommt Sehnsucht auf….

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * markiert.

Formular zurücksetzenBeitrag kommentieren