Götterinsel Bali: Denpasar
Bali wird nicht umsonst als die Götterinsel bezeichnet. Bereits auf dem Weg vom Flughafen zur ersten Unterkunft erwarten Besucher am Strassenrand etliche Hindu-Tempel. Der erste Eindruck stimmt für viele aber wohl nicht unbedingt mit den Erwartungen überein. Denn der Süden von Bali ist dicht besiedelt, die Strassen verstopft, die Sehenswürdigkeiten überlaufen und von der wunderschönen Natur ist nur wenig zu sehen.
Doch ruhige Oasen inmitten von Reisfeldern sind nicht weit entfernt und man fühlt sich schon bald, abgesehen von der Hitze, äusserst wohl. Meine aufgelisteten Sehenswürdigkeiten sind nur eine eingeschränkte Auswahl von etlichen Highlights rund um Denpasar.
Anfahrt, Orientierung und Transport
Die Hauptstadt Denpasar liegt im Süden von Bali. Wo die Stadt genau anfängt oder aufhört ist schwierig zu sagen. Die umliegenden Orte gehen mittlerweile nahtlos ineinander über und markante Ortswechsel gibt es keine mehr.
Westlich von Denpasar liegen an der Küste die hippen und geschäftigen Orte Kuta, Legian, Seminyak und Canggu. Sie bilden so etwas wie das touristische Zentrum von Bali und sind dementsprechend überlaufen. Östlich von Denpasar liegt Sanur und südöstlich der schöne Badeort Nusa Dua, beide ebenfalls äusserst beliebt bei Touristen.
Die einfachste Möglichkeit, das weitläufige Gebiet rund um die Hauptstadt zu erkunden, ist eindeutig ein Motorroller. Alles was man dabei beachten muss habe ich in den allgemeinen Informationen zu Indonesien zusammengefasst.
Sehenswürdigkeiten
Kuta, Legian, Seminyak und Canggu *
Diese vier Ortschaften reihen sich an Balis Südwestküsten von Süden nach Norden aneinander. Sie bieten alles was das westliche Shoppingherz begehrt. Von günstigen Marktständen bis zu Läden mit Topmarken ist alles zu finden. Auch bei den Restaurants, Bars und Clubs ist für jeden Geschmack etwas dabei. Auf Grund von diesem breiten Angebot sind diese Orte bei den meisten Touristen äusserst beliebt und entsprechend laut und geschäftig geht es zu und her. Je weiter nördlich man geht desto ruhiger wird es. Wer Ruhe und Abgeschiedenheit sucht ist aber an diesem Küstenstreifen definitiv fehl am Platz.
Surfen in Kuta
Bali ist neben den vielen Tempeln und unzähligen Reisfeldern auch bestens bekannt als Surfer-Paradies. Die meisten Surf-Spots rund um Denpasar bieten perfekte Bedingungen, sind aber eher für fortgeschrittene Surfer gedacht. Kuta bietet hingegen die ideale Brandung für Surf-Anfänger. Wer das erste Mal auf einem Brett stehen möchte liegt dort genau richtig. Man sollte sich aber schon eine international anerkannte Surfschule leisten, um nicht über den Tisch gezogen zu werden. Ich selber kam zwar nicht zum Surfen, würden aber aufgrund der Recherche die Up2U-Surfschule empfehlen (up2usurfschool.com).
Tanah Lot Temple **
Dieser aussergewöhnliche Tempel liegt etwa 20km nordwestlich von Denpasar an der Küste vor Canggu. Wie alle Sehenswürdigkeiten ist auch dieser Tempel am besten mit dem eigenen Motorroller erreichbar. Vom riesigen Parkplatz führt der Weg durch viele Marktstände bis zum Strand. Der Tempel selber wurde auf einem vorgelagerten Felsen errichtet und ist nur bei Ebbe erreichbar.
Die Anlage betreten dürfen aber nur gläubige Hindus, und das auch nur mit angemessenen Präsenten für die Götter. Touristen ist der Zutritt verboten. Der Tanah Lot ist einer der bekanntesten Tempel von Bali und aufgrund seiner guten Erreichbarkeit äusserst beliebt. Entsprechend viele Einheimische und Touristen tummeln sich an der Küste. Das geschäftige Treiben und die vielen einheimischen Besucher machen den Ausflug aber äusserst interessant. Ruhe findet man dort aber kaum.
Da gerade Ebbe war konnte ich den einzigartigen Tempel von ganz nahe bestaunen. Über den felsigen Strand konnte ich bis zum vorgelagerten Felsen laufen. Als die Flut einsetzte suchte ich einen erhöhten Standort mit bester Sicht auf den Haupttempel und das stürmische Meer.
Kurz-Info:
Eintrittspreis: 64’000 IDR pP
Pura Taman Ayun ****
Dieser Tempel ist einer der Heiligsten auf ganz Bali. Er beherbergt neben den Schreinen der wichtigsten Götter auch die Ahnenschreine der ursprünglichen Herrscherfamilie von Mengwi.
Die Anlage liegt in einem schön gepflegten Garten. Der zentrale Bereich ist für Besucher zwar nicht zugänglich, es führt aber ein Weg um den von einem Wassergraben umgebenen Tempel. Vom Rundgang bieten sich schöne Aussichten auf die Schreine.
Die spezielle Architektur der Gebäude und die reich verzierten Statuen sind äusserst interessant und die farbigen Blüten der Gartenanlage sehr schön. Für mich war es ein lohnender Ausflug abseits der ausgetrampelten Touristenpfade.
Kurz-Info:
Eintrittspreis: 20’000 IDR pP
Erkundungsfahrt mit dem Roller ***
Bereits eine simple Erkundungsfahrt mit dem Motoroller in die Umgebung von Denpasar ist eine lohnende Aktivität. Mit dem kühlen Fahrtwind im Gesicht fuhr ich immer wieder gerne entlang der saftig grünen Reisfelder, zwischen einfachen Imbissbuden und Werkstätten vorbei, zu hippen Cafés, farbigen Markständen und immer wieder boten sich wundervolle Ausblicken auf die Vulkane in der Ferne.
Unterkunft
Wir übernachteten im D‘Tegale Homestay ausserhalb von Denpasar. Die Unterkunft liegt zwar recht abseits, mit einem Motorroller sind die umliegenden Sehenswürdigkeiten aber gut erreichbar. Die Inhaber sind ein junges, sympathisches Ehepaar mit zwei Kindern. Sie kümmern sich hingebungsvoll um die Gäste. Auf Wunsch organisieren sie Flughafentransfers, Motorroller oder auch ein leckeres Abendessen. Die Unterkunft war eine der schönsten, die ich je hatte.
Preis: 200’000 IDR inkl. Frühstück
Infrastruktur: Zimmer mit Ventilator, Open Air Bad, WLAN
Essen und Trinken
Die Gastgeberfamilie des D‘Tegale Homestay bietet neben dem Frühstück auch Abendessen an. Die einheimische Küche schmeckte mir sehr gut. Zudem befinden sich in der Nähe des Homestay mehrere einfache Strassenrestaurants, sogenannte Warungs, die mit einem Motorroller schnell erreichbar sind. Das Essen der Strassenküche ist äusserst lecker.
In den Orten Kuta, Legian, Semyiak und Canggu gibt es viele Restaurants in jeder Preisklasse und auch viele Einkaufsmöglichkeiten. Es hat für jeden etwas dabei.
Programmvorschlag
Um die Umgebung von Denpasar zu erkunden reichen im Prinzip zwei Tage. Ein Tag kann etwa für einen Tempelbesuch eingesetzt werden. Entweder fährt man zum bekannten und überlaufenen Tanah Lot oder zum unter Touristen weniger bekannten, dafür auch ruhigeren Pura Taman Ayun. Der zweite Tag kann beispielsweise zum Shoppen eingesetzt werden. Wer auch eine Fahrt durch die Reisfelder etwas ausserhalb von Denpasar erleben oder seine Fähigkeiten auf dem Surfbrett testen möchte, der kann sich ein paar weitere Tage Zeit nehmen.
Karte:
Zur besseren Übersicht habe ich alle genannten Orte auf der Indonesien-Karte markiert.
Simplicité, teintes vives et saveurs locales. Que demander de mieux ?
Oui c`etait fantastique!
Sehr eindrücklich diese Tempelanlagen…finde ich aber gut, wenn die Touristen nicht überall Zutritt haben